Solingen Heinrich Maxens Geschenk fürs Museum

Solingen · 80 Handmuster sowie Entwürfe und Skizzen des Graveurs erhielt das Klingenmuseum für sein Depot.

 Heinrich Maxen (links), Dr. Barbara Grotkamp-Schepers und Heinz-J. Averwerser.

Heinrich Maxen (links), Dr. Barbara Grotkamp-Schepers und Heinz-J. Averwerser.

Foto: mak

Gerade ging die Ausstellung "Heinrich Maxen, ein Solinger Besteckdesigner", zu Ende, die anlässlich seines 80. Geburtstags im Klingenmuseum gezeigt wurde. Doch muss sich das Klingenmuseum nicht von der wertvollen Sammlung trennen, denn Heinrich Maxen und Sammler Heinz-J. Averwerser übergaben den Vorlass des Gestalters und Graveurmeisters dem Museum.

Der Vorlass umfasst nicht nur rund 80 Handmuster - alle Unikate, die Heinrich Maxen eigenhändig hergestellt hat - , sondern auch eine ganze Reihe Entwürfe, Skizzen und Urkunden, die seine Berufslaufbahn dokumentieren. Neben dem Gesellenbrief und dem Meisterbrief auch die Urkunde, die ihm als Landessieger NRW des Graveurhandwerks am 17. November 1953 verliehen wurde oder die Urkunde, die Heinrich Maxen beim Leistungswettbewerb der Handwerkerjugend Düsseldorf am 6. November 1953 erhalten hat. "Es zeigt all das, was solch ein Berufsleben ausmacht", sagt Museumsdirektorin Dr. Barbara Grotkamp-Schepers. Hinzu kommen zahlreiche, überwiegend von Solinger Firmen produzierte Bestecke nach Entwürfen von Maxen, die mit Hilfe der "Freunde des Klingenmuseums" angeschafft werden konnten. So kam eine umfangreiche Sammlung zustande, wie sie selten zu sehen ist. Das sagt auch Sammler Heinz-J. Averwerser: "Von vielen Entwerfern gibt es keine Unterlagen und Handmuster mehr."

Averwerser, der durch einen Artikel in einer Sammlerzeitung auf Heinrich Maxen aufmerksam wurde, war so beeindruckt von seinem Schaffen, dass er Kontakt mit dem Graveur aus der Klingenstadt aufnahm. "Vor drei Jahren habe ich dann ein Fotobuch über seine Arbeiten gemacht", so der Sammler. Darauf hat Heinrich Maxen ihm sämtliche Handmuster übereignet. "Doch es war von Anfang an klar, dass das alles mal in ein Museum wandern soll."

Heinrich Maxen, der als Gesellenstück ganz klassisch einen Löffel fertigte, entwarf als Meisterstück ein sehr schlicht gehaltenes Besteck, das den Prüfern jedoch zu "einfach" war, so dass Maxen noch die Gravur des Porträts von Albert Schweitzer nachlieferte. Seine Berufslaufbahn begann er in unterschiedlichen Solinger Unternehmen, wobei er bereits dort Entwürfe und Handmuster für andere Firmen gestaltete. Dann machte er sich selbstständig. "Ich habe meinen Betrieb Ende 1993 aufgelöst", sagt er, "aber bis 2010 noch Werbegeschenke produziert." Nun geht der komplette Vorlass von Heinrich Maxen erst einmal ins Depot des Klingenmuseums. Doch sicher werden immer Teile der Sammlung gezeigt, denn Heinrich Maxen ist nicht nur ein national bedeutender Besteckdesigner, er hat sich auf vielen Ausstellungen auch gegen die internationale Konkurrenz durchsetzen können.

(sue)
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