Solingen Heiligabend in Gemeinschaft im Al B'Andy

Solingen · Zum zweiten Mal hatten die Pächter des Walder Lokals zur Weihnachtsfeier für Alleinstehende eingeladen. Sie sind in Wald angekommen - und wollen gerne etwas zurückgeben.

Es war ein ausgelassener, harmonischer Heiligabend. Ein Abend mit gutem Essen und Musik. Und vor allem ein Abend, an dem niemand alleine sein musste: Zum zweiten Mal hatte Gerd König, Pächter und Koch der Gaststätte Al B'Andy, in diesem Jahr zum weihnachtlichen Festessen für Alleinstehende in sein Lokal an der Augustinerstraße eingeladen. Und freute sich über die Resonanz: Mit rund 60 Gästen waren es dreimal so viele wie noch bei der Premiere im vergangenen Jahr. "Die Menschen, die da waren, haben sich sehr gefreut. Und ich finde es schön, dass viele, die sich im vergangenen Jahr vielleicht noch nicht getraut haben, in diesem Jahr gekommen sind", so König.

Sie alle erwartete ein perfekter Weihnachtsabend, ausgerichtet von Gerd König, seiner Frau und sechs Mitarbeitern, die an diesem Abend ohne Bezahlung gearbeitet haben: Festlich gedeckte Tische, ein Buffet mit Gänsekeule, Rotkohl, Spätzle, Hähnchenbrust, Kartoffelgratin, Kartoffelsalat und Würstchen sowie Schokoladen-Mousse zum Nachtisch, weihnachtliche Musik, gemeinsames Singen - und vor allem Gemeinschaft.

"Die Menschen, die da waren, waren komplett gemischt. Es waren viele Ältere dabei, aber auch einige Flüchtlinge. Und alle waren sehr ausgelassen, haben gesungen und später wurde sogar getanzt. Es war ein richtig toller Abend", schwärmt der Gastronom, der sein Engagement selbst als gar nichts besonderes ansieht. "Wir machen grundsätzlich nicht viel anderes, als wir es sonst auch machen, nur dass die Menschen für ihr Essen kein Geld bezahlen müssen. Als Privatperson stellt man es sich aufwendig vor, doch für uns ist es nicht schwierig, ein Essen für so viele Menschen zu kochen."

Im Dezember 2013 hat König das Lokal an der Augustinerstraße gemeinsam mit Partner Till Droß übernommen. Und den Stadtteil Wald so überhaupt erst näher kennen- und lieben gelernt: "Wald ist mir so ans Herz gewachsen, es gibt hier so viel Engagement, so viele Menschen, die etwas tun", schwärmt er. Dazu gehörten beispielsweise Gemeindeschwester Bettina Hahmann und Pfarrer Bernd Reinzhagen von der Evangelischen Kirchengemeinde, die das Weihnachtsessen auch in diesem Jahr begleitet haben, genauso wie die Engagierten vom Förderverein Walder Stadion und viele weitere. "In diesem ruhigen und beschaulichen Stadtteil wird unheimlich viel getan. Dieses Engagement ist richtig schön und reißt einen einfach mit", sagt der 40-Jährige. Er und sein Geschäftspartner sind in Wald angekommen - und wollen gerne etwas zurückgeben.

Die Frage danach, ob sie auch im kommenden Jahr zur Weihnachtsfeier einladen werden, erübrigt sich dann auch fast: "Selbstverständlich wird es im kommenden Jahr eine Wiederholung geben. Die Veranstaltung findet jetzt definitiv jedes Jahr statt. Und ich hoffe sehr, dass in den kommenden Jahren noch mehr Menschen kommen. Es geht einfach darum, mit so vielen Menschen wie möglich ein schönes Weihnachtsfest zu feiern."

(mxh)
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