Solingen Hassprediger soll in Österreich vor Gericht kommen

Solingen · Die Wiener Staatsanwaltschaft hat jetzt bei den türkischen Behörden die Auslieferung des Salafisten-Predigers Mohammed M. beantragt. Wie österreichische Medien berichten, soll dem 25-jährigen M., der sich eine Zeit lang auch in Solingen aufhielt, im Nachbarland der Prozess gemacht werden.

Razzia gegen Solinger Salafisten im Juni 2012
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Die Staatsanwaltschaft wirft dem österreichischen Staatsbürger M. vor, noch im März von Ägypten aus via Internet zu Anschlägen in seinem Heimatland aufgerufen zu haben. Später setzte sich Mohammed M. dann in Richtung Syrien ab, konnte aber in der Türkei noch vor der Einreise in das Bürgerkriegsland gefasst werden. Kurz vor der Festnahme M.'s waren in Solingen im Rahmen einer NRW-weiten Razzia Wohnungen durchsucht worden. Die Sicherheitsbehörden gehen davon aus, dass Solinger Salafisten Internet-Botschaften des Österreichers von der Klingenstadt aus ins Netz stellten.

M. war im Herbst 2011 in Solingen aufgetaucht und schloss sich der Millatu-Ibrahim-Gemeinde in der Nordstadt an. Die dortige Gruppe radikalisierte sich nach der Ankunft M.'s spürbar. Im vergangenen Juni wurde die Hinterhofmoschee des Vereins an der Konrad-Adenauer-Straße geschlossen, der Verein selbst verboten. M. hatte sich zu diesem Zeitpunkt bereits nach Ägypten abgesetzt, um einer drohenden Abschiebung nach Österreich zu entgehen.

(or)
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