Solingen Hartnäckig für die Verkehrssicherheit

Solingen · Dieter Strempel hatte am Freitag seinen letzten Arbeitstag. In 32 Jahren im Amt hat er viele Projekte begleitet, unter anderem die Einführung der Tempo-30-Zonen. Jetzt geht der Leiter der Straßenverkehrsbehörde in den Ruhestand.

Das Nummernschild an der Wand mit den Zahlen 05 09 01 erinnert an ein besonderes Datum: "Am 5. September 2001 hatten wir hier im Haus Tag der offenen Tür", erklärt Dieter Strempel. Am Freitag kehrte er seinem Büro im Verwaltungsgebäude an der Gasstraße den Rücken: Nach 32 Jahren als Leiter der Straßenverkehrsbehörde geht der 65-Jährige offiziell zum 1. September in den Ruhestand.

"Ich habe aber noch viele Urlaubstage", sagt Strempel. Zum Haus an der Gasstraße hat er ein besonderes Verhältnis: Schließlich leitete er den Umbau des Gebäudes, das seit 2001 den Stadtdienst Ordnung mitsamt Straßenverkehrsbehörde und andere Ämter beherbergt. Dieter Strempels Karriere begann vor 50 Jahren. Der gebürtige Franke, der als Elfjähriger in die Klingenstadt ka m, sollte nach dem Willen seiner Mutter eigentlich Postbeamter werden. Aber ein Berufsberater brachte ihn auf die Idee, sich bei der Stadtverwaltung zu bewerben. "Das war eine gute Fügung des Schicksals", sagt Strempel in der Rückschau. Nachdem er viele Dienststellen durchlief, kam er zur Straßenverkehrsbehörde. "Ich wollte immer mit Menschen zu tun haben", sagt der Behördenleiter. In den Jahrzehnten seiner Tätigkeit arbeitete er eng mit anderen Behörden, unter anderem den Verkehrsbetrieben und der Polizei zusammen. Sein Organisationstalent bewies er 1974, als er die 600-Jahr-Feier der Stadt mit auf die Beine stellte. Als Leiter der Straßenverkehrsbehörde war er unter anderem für die Verkehrssicherung bei außergewöhnlichen Maßnahmen wie der Sprengung des Turmhotels sowie von zahlreichen Baustellen oder Festen verantwortlich. Er begleitete die Einführung der ersten Tempo-30-Zonen in der 1980er Jahren und eröffnete den letzten Teilabschnitt der Viehbachtalstraße.

Als wichtigste Aufgabe bezeichnet er die Reduzierung von Verkehrsunfällen. "Wenn wir an einer Unfallhäufungsstelle eine Maßnahme umgesetzt haben, und anschließende Untersuchungen ergeben, dass die Zahl an Verletzungen deutlich kleiner geworden ist, dann ist das ein Erfolg", sagt Strempel und betont: "Wenn es um die Sicherheit geht, konnte ich immer hartnäckig sein." Zum Abschied findet er viele lobende Worte für seine Mitarbeiter und auch die Kollegen in anderen Ämtern. "Ohne deren Fleiß und ihre Fähigkeiten hätte ich vieles nicht geschafft", sagt er. Eine große Feier zum Ausstand gibt es nicht. "Ich mache das eher so nach und nach mit den verschiedenen kleineren Gruppen", verrät Strempel.

Im Ruhestand erwarteten ihn ein großer Garten und Wanderungen mit seiner Lebensgefährtin. Ein zentrales Hobby hat Strempel ohnehin schon während des Berufslebens gepflegt: Als Fan des Bergischen Handball-Clubs verpasst der ehemalige Fußballtrainer normalerweise kein Heimspiel. "Und deren Aufstieg in die 1. Bundesliga habe ich sogar bei ihrem Auswärtsspiel in Erlangen miterlebt", schwärmt er.

(ied)
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