Solingen Harter Schnitt bei Felix Solicut

Solingen · Bis Juni will der vorläufige Insolvenzverwalter des Schneidwaren-Herstellers Felix Solicut eine Neulösung für das Aufderhöher Unternehmen finden. 39 Beschäftigte sind von dem Insolvenz-Antrag betroffen.

Beim Aufderhöher Messerspezialisten Felix Solicut geht es jetzt um die Zukunft von 39 Mitarbeitern und deren Familien. Die Geschäftsleitung des Unternehmens hat in dieser Woche die Eröffnung des Insolvenzverfahrens beantragt. Nach den Worten des vorläufigen Insolvenzverwalters Johannes Koepsell ist die Vorfinanzierung des Insolvenzgeldes bei der Agentur für Arbeit beantragt. Damit können Löhne gezahlt werden. Es komme nun darauf an, bis Juni eine gute Neulösung zu finden, berichtet Koepsell.

Eckhard-Uwe Kowalewski, zusammen mit Ruth Felix Geschäftsführer der Firma, ist höchst zuversichtlich, durch den harten wirtschaftlichen Schnitt eine neue Perspektive für das Unternehmen zu eröffnen. "Es ist sehr positiv, dass Betriebsrat, vorläufiger Insolvenzverwalter und Geschäftsführung an einem Strick ziehen." Nach seiner Einschätzung stehen die Chancen einer Fortführung "sehr gut". Gespräche mit möglichen Investoren laufen offensichtlich bereits.

Verhalten optimistisch

Auch Rechtsanwalt Koepsell zeigt sich "verhalten optimistisch". Zulieferer hätten ihre Unterstützung zugesagt. "Unser gemeinsames Ziel ist jetzt, das Unternehmen flott zu bekommen", betont der vorläufige Insolvenzverwalter im Gespräch mit unserer Zeitung. Felix Solicut ging 2009 aus der Fusion der Firmen Felix GmbH & Co.KG (1843 gegründet) und der Solicut GmbH hervor. Zuvor hatte Felix die Produktion von Sträter Cutlery Solingen übernommen. Dieses Unternehmen war 2008 in Insolvenz gegangen. Seit dem Zusammenschluss wurden allerdings nur in der kurzen Zeitspanne von drei Monaten schwarze Zahlen geschrieben.

Koepsell will die viel zu große Produktpalette von 900 Artikeln verringern, dafür dann aber größere Stückzahlen produzieren lassen. Die Auftragslage gestaltet sich nach seinen Worten nämlich gut. Bestellungen der Produkte liegen immerhin in einer Größenordnung von rund 800 000 Euro vor. Diese Aufträge konnten in der Vergangenheit allerdings wegen des zu großen Produktspektrums nicht zügig genug abgewickelt werden. Gestrafft werden auch die beiden Standorte von Felix Solicut. Das Lager mit dem Werksverkauf an der Grünewalder Straße soll möglichst schnell aufgegeben werden.

Wahrscheinlich wird es in Kürze hier schon einen Abverkauf geben. Damit will sich das Aufderhöher Unternehmen in Zukunft auf den Produktionsstandort An den Eichen konzentrieren.

(RP)
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