Solingen Haribo baut aus

Solingen · Der Süßwaren-Produzent will noch im ersten Vierteljahr 2010 sein Hochregallager in Solingen errichten. Das Urteil, in dem die Klage der Anwohner abgewiesen wurde, ist jetzt rechtskräftig.

Süße Haribo-Bilder aus Solingen
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Noch in diesem Quartal, und zwar "so schnell wie möglich", will die Firma Haribo mit dem Bau ihres neuen Hochregallagers an der Wuppertaler Straße beginnen, erklärte Haribo-Sprecher Marco Alfter Montag auf Anfrage unserer Redaktion. Denn mittlerweile ist das Urteil des Düsseldorfer Verwaltungsgerichts vom November 2009, wonach die Stadt die Genehmigung für den Bau zurecht erteilt habe, rechtskräftig. "Es wurde keine Berufung eingelegt", teilte eine Gerichtssprecherin mit.

Anwohner des Uteweges hatten sich gegen den Neubau gewehrt, weil sie eine Lärmbelästigung befürchteten. Nach Meinung des Gerichts gibt es dafür in den genehmigten Bauplänen aber keinen Anhaltspunkt. Auch ein Gutachten hatte ergeben, dass die Grenzwerte eingehalten würden.

"Wir sind mit dem Urteil höchst zufrieden", sagt Marco Alfter. "Wir haben in Bonn schon seit langem Engpässe, weil wir um unser dortiges Werk herum nicht mehr bauen können." Vor über 50 Jahren habe die Fabrik noch mitten in einem Feld gestanden. "Jetzt ist drumherum ein Wohngebiet."

Das einzige Haribo-Gelände, auf dem man noch anbauen könne, sei Solingen, wo sich schon jetzt der produktionsstärkste Standort Deutschlands befinde. "Die Stadt hat ja etwas davon", meint Alfter. "Denn Expansion bedeutet auch neue Arbeitsplätze." Die würden durch das neue vollautomatische Hochregallager in der Klingenstadt auf jeden Fall entstehen. Wie viele genau, konnte der Pressesprecher noch nicht sagen. Die eigentliche Lagerhalle wird allerdings ausschließlich durch Maschinen bedient.

Ursprünglich hatte Haribo an der Wuppertaler Straße ein Zentrallager errichten wollen. Dies war aber nicht genehmigt worden. Jetzt soll in dem Roh- und Fertigwarenlager, das hinter dem jetzigen Lärmschutzwall hochgezogen wird, verpackte Ware für Spezialkunden untergebracht werden.

Standort wichtig für die Stadt

Produziert wird in dem Neubau in Leichtbauweise nicht. Genehmigt ist er für den Tagbetrieb von 6 bis 22 Uhr. Anwohner brauchen laut Verwaltungsgericht demzufolge keine Angst zu haben, nach 22 Uhr durch an- oder abfahrende Lastwagen gestört zu werden. Außerdem seien keine Lüftungs- oder Kühlanlagen auf dem Dach des Neubaus erlaubt, so dass auch in dieser Hinsicht keine Lärmbelästigung für die umliegenden Häuser drohe. Solingens Planungsdezernent Hartmut Hoferichter begrüßt den baldigen Baustart an der Wuppertaler Straße. "Der Standort Solingen ist für Haribo sehr wichtig, aber auch für unsere Stadt", erklärt der Erste Beigeordnete. Darüber hinaus sei es bei dem im Juli 2009 genehmigten Hochregallager gelungen, es so auszugestalten, dass Bauweise und Betrieb die Nachbarn nicht beeinträchtigten.

(RP)
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