Solingen Handwerkskunst im Betrieb erleben

Solingen · Carl Mertens, Niegeloh, Güde, Kretzer und Windmühlenmesser zeigen beim Schneidwaren-Samstag am 14. September Einblicke in die Produktion. Bereits zum fünften Mal bieten sie bei der Aktion einen Tag der offenen Tür.

 Güde-Mitarbeiter Ahmet Emir (M.) schleift die Klinge.

Güde-Mitarbeiter Ahmet Emir (M.) schleift die Klinge.

Foto: Tinter (Archiv)

Er hat sich zu einem absoluten Publikumsliebling entwickelt: Der Solinger-Schneidwaren-Samstag, bei dem fünf traditionelle Familienbetriebe einen Tag lang ihre Produktionsstätten für interessierte Besucher öffnen. Am 14. September, 9 bis 16 Uhr, findet der Tag der offenen Tür zum fünften Mal in Solingen statt.

Alle teilnehmenden Unternehmen bieten am Aktionstag kostenlose Führungen oder Werksbesichtigungen an. Immer einen Besuch wert sind die Werksverkäufe: Hier gibt es hochwertige Schneidwaren sowie ausgesuchte Tabletop- und Beautyaccessoires zu attraktiven Sonderkonditionen, teilen die Betriebe mit. Kulinarische Köstlichkeiten aus der Region runden das Programm an allen Stationen ab.

Wie entsteht ein hochwertiges Messer? Wie wird eine Schere hergestellt? Im Rahmen des Solinger-Schneidwaren-Samstags werden diese Fragen anschaulich beantwortet. Bei den familiengeführten Manufakturen Güde (Katternberger Straße 175), Windmühlenmesser Herder (Ellerstraße 16) und Carl Mertens (Krahenhöher Weg 8) können Besucher live erleben, wie Küchenmesser und Besteckwaren heute gefertigt werden.

Traditionelle Handwerker wie Scherenschleifer oder Blaupliesterer zeigen ihr vom Aussterben bedrohtes Können. Die ebenfalls in Solingen beheimatete, auf Beautyprodukte spezialisierte Firma Niegeloh (Beethovenstraße 235) vereint traditionelles Handwerk mit innovativer Technik: Hier werden Haut- und Nagelscheren sowie Pinzetten und Nagelknipser hergestellt. Begehrt sind die attraktiven Niegeloh Sets in edlen Lederetuis.

Beim Scherenproduzenten Kretzer in Aufderhöhe (Löhdorfer Straße 171-173) geht es hochmodern zu: In der neuen High-Tech-Fertigungsanlage entstehen pro Woche über 20 000 Scheren. Traditionelles Handwerk ist in weiten Teilen Europas im Verschwinden begriffen. In der Klingenstadt Solingen haben einige wenige Betriebe überlebt, die nach wie vor mit hohem Qualitätsanspruch "Made in Germany" produzieren und alte Handwerkskünste pflegen. Sie alle fühlen sich der großen Klingentradition Solingens verpflichtet und produzieren mit Engagement am Standort Deutschland.

Die fünf teilnehmenden Unternehmen haben den Schneidwaren-Samstag erstmals 2009 initiiert. Sie sind freundschaftlich verbunden und kooperieren beispielsweise auf der Solingen-Messe mit einem Gemeinschaftsstand.

Ziel war und ist es, das Interesse an den jeweiligen Produkten zu stärken und zu zeigen, wie mühsam es ist, qualitativ hochwertige Produkte herzustellen. Überdies gibt es ein wachsendes Interesse von Kunden, sich die Produktion vor Ort im Unternehmen einmal anzuschauen.

(red)
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