Bergischer HC Am Ende galoppieren die Zebras davon

Aufsteiger BHC verkauft sich gegen den THW Kiel hervorragend, kann sich beim 23:27 aber nicht belohnen.

 Schwere Aufgabe: Linus Arnesson (BHC) versucht sich gegen die Abwehrhünen Hendrik Pekeler und Domagoj Duvnjak durchzusetzen.

Schwere Aufgabe: Linus Arnesson (BHC) versucht sich gegen die Abwehrhünen Hendrik Pekeler und Domagoj Duvnjak durchzusetzen.

Foto: Meuter, Peter (pm)

5182 Zuschauer sorgten für einen stimmungsvollen Rahmen und einen warmen Regen für die Vereinskasse. Aber rein ergebnistechnisch ist der Düsseldorfer ISS-Dome für den Bergischen HC noch kein Gewinn: Nachdem das dort ausgetragene Heimspiel gegen die Rhein Neckar Löwen vor zwei Wochen mit 25:30 verlorenging, war gestern Abend wenigstens in der Schlussphase auch der THW Kiel eine Nummer zu groß. Der Rekordmeister hatte zwar eine harte Nuss zu knacken, lag am Ende aber mit 27:23 (11:11) vorne und feierte seinen zehnten Bundesliga-Sieg hintereinander.

Das Verfolgerduell zwischen dem Tabellenfünften und dem Dritten war auf dem Papier eine scheinbar einseitige Angelegenheit,. denn die Bundesliga-Statistik (10:0-Siege für den THW) sprach eine deutliche Sprache für die Nordlichter. Aber gestern setzte lange Zeit vor allem der BHC die Akzente. Gestützt auf den überragenden Christopher Rudeck im Tor (21 gehaltene Bälle; zwölf Paraden alleine in der ersten Hälfte, darunter einen Siebenmeter gegen Niclas Ekberg) lagen die variabel auftrumpfenden Gastgeber nach acht Minuten mit 4:0 vorne. Bis zum 7:3 (16.) änderte sich am ungewöhnlichen Bild wenig, ehe es THW-Coach Alfred Gislason zu bunt wurde. Ein paar harsche Worte in der Auszeit („wir werfen unglaublich schlecht“), ein paar Umstellungen im Luxuskader – und schon legten die Nordlichter einen 5:0-Lauf hin und lagen nach 21 Minuten mit 8:7 vorne.

In dieser Phase fiel den Bergischen im Angriff nicht viel Zündendes ein, was Klassespieler wie Steffen Weinhold oder Domagoj Duvnjak eiskalt nutzten. Aber: Der BHC fügte sich keineswegs in sein scheinbares Schicksal, kam wieder zurück und sicherte sich mit der Pausensirene zur Freude der eigenen Fans das Remis durch Leos Petrovsky.

Und auch nach dem Seitenwechsel bot die von Trainer Sebastian Hinze glänzend eingestellte Mannschaft den „Zebras“ die Stirn. Beide Teams begegneten sich auf Augenhöhe, und beim 23:21 von Youngster Yannick Fraatz (52.) bahnte sich scheinbar eine Sensation an. Aber dann kippte die Partie doch noch: Weinhold führte nun geschickt Regie in der Angriffsmitte,  Ekberg netzte von Rechtsaußen ein (54.), Duvnjak, Rune Dahmke, Ekberg und Patrick Wiencek spielten ihre ganze Erfahrung aus, Niklas Landin im Tor war in den entscheidenden Momenten ebenfalls zur Stelle. Und so konnte sich der BHC eben nicht für eine bärenstarke Vorstellung belohnen.

Kiels Coach Alfred Gislason atmete hinterher tief durch: „Das war ein schweres Spiel. Wir haben aber in schwierigen Phasen Charakterstärke gezeigt.“ BHC-Keeper Christopher Rudeck war dagegen hin und her gerissen: „Wir hatten am Ende vielleicht Angst vorm Gewinnen und haben uns in dieser Phase ein paar technische Fehler geleistet, die uns vorher nicht passiert sind. Das war der Knackpunkt.“

Bergischer HC: Rudeck, Rutschmann – Darj (3), Petrovsky (1), Gunnarsson (2/2), Kotrc, Baena (1), Fraatz (1), Babak (3), Szücs (3), Gutbrod (1), Arnesson (2), Boomhouwer (2), Stutzke, Criciotoiu (4).

(red)
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