Handball-Bundesliga BHC lässt die Füchse entwischen

Solingen / Wuppertal · Ein mögliches Erfolgserlebnis verspielte der Bergische HC beim 23:28 (12:10) gegen die Füchse Berlin in zwölf torlosen Minuten, während dem Tabellendritten ein Sieben-Tore-Lauf gelang.

 Der sechsfache Torschütze Lukas Stutzke war ein ständiger Unruheherd in der Offensive des Bergischen HC, aber auch ihm unterliefen in der entscheidenden Phase Fehlversuche.

Der sechsfache Torschütze Lukas Stutzke war ein ständiger Unruheherd in der Offensive des Bergischen HC, aber auch ihm unterliefen in der entscheidenden Phase Fehlversuche.

Foto: Peter Meuter

Zum zweiten Mal in Folge trug Markus Pütz die Verantwortung an der Seitenlinie des Handball-Bundesligisten Bergischer HC. Nach seiner erfolgreichen Premiere beim 27:23-Auswärtssieg gegen die HSG Wetzlar vertrat der Co-Trainer im Heimspiel gegen die Füchse Berlin abermals Sebastian Hinze. Der Cheftrainer konnte sich nach einer Corona-Infektion noch nicht freitesten. Es war nicht der einzige Ausfall in Reihen der Löwen: Neben Csaba Szücs fehlten kurzfristig Simen Schönningsen (Magen-Darm), Sebastian Damm (Gehirnerschütterung) und Fabian Gutbrod. Letzterer hätte nach längerer Verletzungspause eigentlich sein Comeback geben sollen, musste aber wie Hinze mit einer Corona-Infektion passen.

Ungeachtet dieser Ausfälle knüpfte der Bergische HC vor allem in der Abwehr dort an, wo er am Samstag aufgehört hatte. Die Defensive präsentierte sich beweglich und kompakt. Dahinter bestätigte Keeper Christopher Rudeck seine gute Form. So hielten die Löwen die Füchse in der ersten Halbzeit bei nur zehn Treffern. Einzig Fabian Wieder und Jacob Holm bereiteten mit ihren Wacklern in Eins-gegen-Eins-Situationen immer wieder Probleme.

Die Berliner standen ihrem Kontrahenten in Sachen guter Deckungsarbeit in nichts nach, so dass auch die Gastgeber geduldig und hart für jedes Tor arbeiten mussten. Dem Team aus der Bundeshauptstadt war das hohe Pensum mit dem vierten Spiel innerhalb von einer Woche kaum anzumerken. Erst am Dienstag waren die Füchse noch in Nantes in der European League aktiv gewesen (24:25).

Nach Fehlversuchen von Max Darj, David Schmidt und Linus Arnesson erzielte Lukas Stutzke erst nach sechseinhalb Minuten den ersten BHC-Treffer zum 1:1. Bereits in der Anfangsphase zeichnete sich ab, dass sich das Bundesliga-Duell auch zwischen den Pfosten entscheiden würde. Dejan Milosavljev verzeichnete bis zum Gang in die Kabinen sieben Paraden – vermehrt von Linus Arnesson, der im ersten Abschnitt keinen seinen fünf Würfe im Tor unterbrachte.

Womöglich hätte der BHC zur Pause höher geführt als mit 12:10. Die erste Zwei-Tore-Führung hatten Jeffrey Boomhouwer per Tempogegenstoß und Arnor Gunnarsson von Rechtsaußen herausgeworfen (26. / 11:9). Sie profitierten in der Endphase der ersten Hälfte von Offensivfouls und Technischen Fehlern der Berliner.

Mit Wiederbeginn entwickelte sich ein ganz anderes Spiel, was in erster daran lag, dass der Tabellendritte mit deutlich mehr Tempo agierte und seine Fehlerquote drastisch reduzierte. Nach knapp fünf Minuten hatten Hannes Lindberg (2), Mijajlo Marsenic, Jacob Holm und Fabian Wiede die Hälfte der zehn Treffer erzielt, für die sie zuvor 30 Minuten gebraucht hatten. Der BHC wiederum versuchte, das Tempo mitzugehen,  benötigte allerdings ein paar Minuten, um dabei sein System zu finden. Trotz Fehlwürfen und Fehlpässen ließen die Bergischen ihren Kontrahenten deshalb erst einmal nicht enteilen.

19:18 (43.) führten die Löwen nach einem Treffer von Lukas Stutzke, als zwei Technische Fehler, ein Latten-Wurf von Gunnarsson, Paraden von Dejan Milosavljev gegen Stutzke und Babak und einem geblockten Wurf von Arnesson folgten. Bei knapp zwölf torlosen BHC-Minuten gelang den Füchsen ein Sieben-Tore-Lauf zur entscheidenden Sechs-Tore-Führung (52. / 24:19). Die Treffer des an diesem Abend im Abschluss glücklosen Linus Arnesson, Lukas Stutzke (2) und Arnor Gunnarsson waren nicht mehr als nur Ergebniskosmetik. Die Füchse waren den Bergischen beim 23:28 uneinholbar enteilt.

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