Handball-Bundesliga Der erste Heimpunkt aus Düsseldorf

Düsseldorf / Solingen · Nach einer fast perfekten ersten Halbzeit musste sich der Bergische HC gegen die Füchse Berlin mit einem 26:26 (17:12)- Remis begnügen.

 Leos Petrovsky glänzte am Kreis mit einer nahezu optimalen Ausbeute und steuerte vier Treffer sowie herausgeholte Siebenmeter zum Remis gegen die Füchse Berlin bei.

Leos Petrovsky glänzte am Kreis mit einer nahezu optimalen Ausbeute und steuerte vier Treffer sowie herausgeholte Siebenmeter zum Remis gegen die Füchse Berlin bei.

Foto: Peter Meuter

In Handball-Kreisen könnte in diesen Wochen scherzhaft spekuliert werden, dass es für das Engagement eines Erstliga-Trainers kein gutes Omen bedeutet, wenn der Bergische HC als nächster Gegner wartet. Vor einer Woche hatte es Heiko Grimm bei der MT Melsungen getroffen. Vor dem Duell am Dienstag mit den Füchsen Berlin im Düsseldorfer ISS Dome trat Michael Roth die Nachfolge von Velimir Petkovic an, nachdem der Tabellenvierte gegen Schlusslicht HSG Nordhorn-Lingen verloren hatte. Und auch der HC Erlangen – nächster BHC-Gegner bereits am Donnerstag in Nürnberg – vollzog einen Wechsel an der Seitenlinie: Nach nur drei Wochen im Amt wurde Rolf Brack wieder freigestellt.

Bei der jüngsten Auswärtsniederlage gegen Melsungen (25:28) hatte sich die kurzfristige Personalentscheidung positiv beim Gegner bemerkbar gemacht. Bei den Füchsen Berlin war eine ähnliche Wirkung in Hälfte zwei zu erkennen. Die Partie im Spielfilm.

1. Minute BHC-Coach Sebastian Hinze setzt von Beginn an auf einen doppelten Spezialistenwechsel. In der Offensive agieren Fabian Gutbrod und Linus Arnesson, in der Defensive Csaba Szücs und Lukas Stutzke. Letzterer agiert in der 6:0-Abwehr auf der Halbposition, um Berlins 2,10 Meter-Mann Dainis Kristopans im rechten Rückraum in Schach zu halten.

9. Minute Das Konzept scheint aufzugehen. Kristopans bekommt keinen Raum für einen freien Wurf. Ganz im Gegensatz zu Fabian Gutbrod, der zur 5:2-Führung drei Treffer beisteuert.

 Fabian Gutbrod startete stark mit drei Treffern, fiel dann aber mit Leistebverletzung früh aus.

Fabian Gutbrod startete stark mit drei Treffern, fiel dann aber mit Leistebverletzung früh aus.

Foto: Peter Meuter

16. Minute Füchse-Trainer Michael Roth scheint mit dem Rückzugsverhalten seines Teams nicht zufrieden zu sein, er bittet zur Auszeit. Zum dritten Mal wurde gerade ein Durchbruch mit dem Griff in den Wurfarm gestoppt, zum dritten Mal verwertete Jeffrey Boomhouwer den fälligen Siebenmeter (8:5). Während Johan Koch die Zeitstrafe absitzt, können die Berliner jedoch in Unterzahl durch Mijajlo Marsenic und Jacob Tandrup zum 7:8 verkürzen. Wieder in kompletter Besetzung gleicht Marsenic sogar zum 8:8 aus.

25. Minute Der BHC setzt erfolgreich auf die Tempo-Karte – nicht nur nach Ballgewinnen, sondern vor allem auch bei Gegentoren. Dainis Kristopans’ 10:12 wird mit Schneller Mitte beantwortet, die Leos Petrovksy erfolgreich abschließt. Yannik Fratz lässt per Schnellangriff die erste Vier-Tore-Führung folgen (14:10).

30. Minute Die erste Halbzeit geht optimal zu Ende. BHC-Keeper Christopher Rudeck hält einen freien Wurf vom am Kreis eingelaufenen Hans Lindberg. Der letzte Versuch gehört dem gut aufgelegten Leos Petrovsky, der nur durch ein Foul zu stoppen ist. Jeffrey Boomhouwer verwandelt auch seinen vierten Strafwurf sicher zum 17:12.

38. Minute Die Füchse kommen besser und mit mehr Elan aus der Kabine. Nach drei Gegentreffern und einem Tor von Ragnar Johannsson (15:18) ist aber auch  der BHC in Halbzeit zwei angekommen – was Linus Arnessons sehenswerter Dreher gegen Füchse-Schlussmann Silvio Heinevetter zum 20:15 belegt.

45. Minute Im Positionsangriff agieren Linus Arnesson, Tomas Babak und Ragnar Johannsson im Rückraum, ohne dass sich gegen den groß gewachsenen Abwehrblock zwingende Chancen ergeben würden. Der verdeckte Wurf aus dem Handgelenk von Ragnar Johannsson ist die Ausnahme und kommt für Silvio Heinevetter überraschend (24:20).

55. Minute Die Fehler in der Offensive des Bergischen HC häufen sich und stärken sichtlich die Hoffnung der Berliner, das Spiel noch drehen zu können. Pässe kommen wiederholt nicht an, Bälle geraten bei der Annahme außer Kontrolle. Mit Paraden gegen Marsenic und Jacub Holm hält Christopher Rudeck die 25:24-Führung fest, ehe Yannik Fraatz per Nachwurf das fast schon erlösende 26:24 erzielt und damit die Stimmung im ISS Dome entfacht.

60. Minute Hans Lindberg verkürzt per Siebenmeter zum 25:26. Tomas Babak verzieht aus dem Rückraum, als Zeitspiel droht. Auch Dainis Kristopans ist bei passivem Spiel zum Abschluss gezwungen und hat Glück, dass der Ball von Christopher Rudecks Fuß zum 26:26 ins Tor springt. Dem BHC bleiben nach einer Auszeit noch 29 Sekunden für den letzten Angriff. Eine freie Chance aber bietet sich nicht mehr. Ragnar Johannssons letzter Versuch ist weit davon entfernt, seine Teamkollegen und die rund 3100 Fans im ISS-Dome in Freudentaumel zu versetzen. Immerhinn: Das 26:26 bedeutet den ersten Punktgewinn bei einem Heimspiel in Düsseldorf.

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