Handball-Bundesliga Tomas Mrkva hält BHC in Erfolgsspur

Essen / Solingen · Der Bergische HC meldet sich mit einem überzeugenden 32:22 (15:9)-Auswärtserfolg bei TuSEM Essen im Wettkampfmodus zurück. Die Löwen überzeugten im West-Derby vor allem in der Abwehr.

  In wichtigen Momenten zeichnete sich BHC-Keeper Tomas Mrkva aus. Vor allem bei freien Bällen hatte der Tscheche gute Szenen.

In wichtigen Momenten zeichnete sich BHC-Keeper Tomas Mrkva aus. Vor allem bei freien Bällen hatte der Tscheche gute Szenen.

Foto: Peter Meuter

Die üblichen Abläufe vor dem West-Derby in der Handball-Bundesliga waren beim Bergischen HC völlig auf den Kopf gestellt. Erst am Vormittag hatte Sebastian Hinze die zweite Quaränte verlassen dürfen, um am Abend im Sportzentrum Am Hallo an der Seitenlinie zu stehen. Nur aus der Ferne hatte der Löwen-Chefcoach sein Team auf die Partie bei TuSEM Essen vorbereiten können. Zudem blieb der Mannschaftsbus im Depot, stattdessen fuhren alle BHC-Profis mit ihren Privatfahrzeugen in den Essener Norden.

Die zweite zweiwöchige Trainings- und Wettkampfpause innerhalb von fünf Wochen sowie die ungewöhnliche Vorbereitung war den Bergischen nicht anzumerken. Das galt vor allem für die Offensive. Die Löwen kombinierten unter der Anfangsregie von Tomas Babak flüssig und spielten sich unter anderem durch Arnor Gunnarrson, David Schmidt und Fabian Gutbrod mit zum Teil sehenswerten Kombinationen eine frühe Drei-Tore-Führung heraus (11. / 7:4). Die vier Gegentore bis zu diesem Zeitpunkt resultierten aus Distanzwürfen von Lucas Firnhaber (3) und Justin Müller. 

Danach aber schaffte es die BHC-Deckung, dem TuSEM-Rückraum kaum noch Freiräume zu gestatten. Mehr noch. Der Tabellenvorletzte wirkte im Positionsangriff nahezu ratlos gegen eine Löwen-Abwehr, die von Minute zu Minute beweglicher und kompakter agierte. Zugleich steigerte sich auch Tomas Mrkva zwischen den BHC-Pfosten, um sich bis zum Seitenwechsel mit fünf Paraden auszuzeichnen. Einige TuSEM-Versuche kamen erst gar nicht in Reichweite des Tschechen.

 Mit sechs Treffern war David Schmidt einmal mehr bester Feldtorschütze beim Bergischen HC.

Mit sechs Treffern war David Schmidt einmal mehr bester Feldtorschütze beim Bergischen HC.

Foto: Peter Meuter

Angesichts der Abwehrstärke konnten sich der Tabellensiebte nach Jeffrey Boomhouwers 13:8 (24.) sogar eine kurze Schwächephase im Angriff leisten, ohne etwas vom Polster einzubüßen. Die zweite Zeitstrafe für Dennis Szczesny spielte dem BHC in die Karten. Prompt waren Lücken da, die erst Fabian Gutbrod aus dem Rückraum (14:8) und 13 Sekunden vor Ende der ersten Halbzeit Max Darj vom Kreis (15:9) zu zwei Treffern nutzten. Das zwischenzeitliche 9:14 durch Lukas Becher per Tempogegenstoß war nur einem unkonzentrierten Fehlpass geschuldet – einer der wenigen Technischen Fehler des Bergischen HC im ersten Durchgang.

Diese allerdings mehrten sich nach Wiederbeginn, weil die Löwen keinen Rhythmus im Angriff fanden. Während die Essener den Rückstand bis zur 38. Minute auf drei Treffer verkürzten, traf für die Gäste bis zum 13:16 lediglich David Schmidt. Die logische Konsequenz: eine frühe Auszeit, in der Sebastian Hinze seine Mannschaft neu einstellte. Neben David Schmidt setzte der Trainer mit Tomas Babak und Linus Arnesson zugleich auf zwei etatmäßige Spielmacher im Rückraum.

Der West-Rivale bereitete seinem Kontrahenten nun deutlich mehr Probleme, weil er nicht nur in der Deckung deutlich engagierter zu Werke ging, sondern auch die Angriffe mit mehr Tempo spielte. Näher als auf drei Treffer kamen die Essener allerdings nicht heran, weil Tomas Mrkva zum richtigen Zeitpunkt zur Stelle war – zum Beispiel bei den freien Würfen von Tim Rozman nach Tempogegenstoß und von Rechtsaußen. Mit weiteren Glanztaten sorgte der BHC-Keeper dafür, dass er Vorsprung seines Teams wieder auf sechs Tore entscheidend anwachsen konnte (49. / 24:18).

In den letzten zehn Minuten verwaltete der BHC mit individueller Stärke und dank zweier Überzahlphasen die Führung nicht nur sicher, sondern baute sie bis zum 32:22-Endstand kontinuierlich aus. Der SC Magdeburg dürfte den Löwen am kommenden Samstag im Düsseldorfer ISS-Dome mehr Probleme bereiten.

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