Handball-Bundesliga Bergischer HC setzt auf Koninuität

Solingen · Der Handball-Erstligist gehört inzwischen zu den etablierten Teams der Liga. Trotz gewachsener Ansprüche steht an erster Stelle der Klassenerhalt.

 Seit 2012 fungiert Sebastian Hinze beim Bergischen HC als Cheftrainer – jetzt geht der 42-Jährige in seine letzte Saison.

Seit 2012 fungiert Sebastian Hinze beim Bergischen HC als Cheftrainer – jetzt geht der 42-Jährige in seine letzte Saison.

Foto: imago images/Beautiful Sports/BEAUTIFUL SPORTS/Kenny Beele via www.imago-images.de

Der künftige Deutsche Meister wird aller Voraussicht nach aus dem hohen Norden kommen. Wie in der Vorsaison ist davon auszugehen, dass sich der amtierende Titelträger THW Kiel und die SG Flensburg-Handewitt einen Zweikampf liefern werden. Mit Blick auf die Qualität der Kader der anderen 16 Handball-Erstligisten rechnet Sebastian Hinze, Cheftrainer des Bergischen HC, damit, dass dahinter die Rhein-Neckar Löwen, der SC Magdeburg, die Füchse Berlin und MT Melsungen um die Plätze streiten werden, die zur Teilnahme an einem europäischen Wettbewerb berechtigen.

In der vorigen Spielzeit hatte der Fusionsclub aus Solingen und Wuppertal selbst lange Zeit im oberen Tabellendrittel als zwischenzeitlicher Sechster mitgemischt – bis zwei Quarantäne-Phasen in kurzer Folge und Corona-Ausfälle einiger Akteure dem BHC den Rhythmus genommen haben. Am Ende landeten die Löwen mit 35:41 Punkten auf Rang zwölf mit einem Zehn-Punkte-Polster auf die vier Abstiegsränge.

Die Ansprüche beim BHC, der einzige Erstliga-Club im Handball-westen im Umkreis von 200 Kilometern, werden mit jeder Saison höher. Das Saisonziel, den Klassenerhalt schaffen zu wollen, steht an erster Stelle. Allerdings spekuliert man im Bergischen Land darauf, so schnell wie möglich den größtmöglichen Abstand zu den beiden Abstiegsplätzen zu schaffen, „um wie jedes Jahr das Maximale herausholen zu können“, wie es Sebastian Hinze nüchtern und realistisch formuliert: „Hinter den Top sechs gibt es einen Pulk von Clubs, die alle auf einem engen Level agieren können“. BHC-Geschäftsführer Jörg Föste erweitert den Kreis sogar noch um den TuS N-Lübbecke und den HSV Hamburg: „Die Aufsteiger sind besser besetzt als die in den Spielzeiten zuvor“. Daher geht er davon aus, dass die am Mittwoch beginnende Saison in der Handball-Bundesliga so spannend und eng werde wie selten zuvor.

In der fünften Erstliga-Saison nach dem unglücklichen Abstieg 2016/17 setzt der Bergische HC personell auf Kontinuität. Den Abgängen von Daniel Fontaine (HSG Nordhorn-Lingen), Tom Bergner (Zweitspielrecht für TuSEM Essen) und Renars Uscins (nach Ausleihe zurück zum SC Magdeburg) stehen mit dem Norweger Simen Schönnigsen und dem Dänen Emil Hansson zwei Neuzugänge gegenüber. Das Gerüst des 19-köpfigen Erstliga-Kaders, den Sebastian Hinze akribisch seiner Handball-Philosophie entsprechend in den vergangenen Jahren aufgebaut hat, ist damit geblieben.

Das Herzstück ist und bleibt die 6:0-Abwehr und dem rotierenden Innenblock mit dem WM-Zweiten Max Darj (Schweden), Routinier Csaba Szücs (Slowakei), Tom Kare Nikolaisen (Norwegen) und Lukas Stutzke im Innenblock. „Wir haben die Deckung immer schon variabel auf den jeweiligen Gegner eingestellt“, sagt Sebastian Hinze. In der Vorbereitung habe er mit seinem Team daran gearbeitet, das System weiter zu stabilisieren. „Zudem haben wir die Neuzugänge und die jungen Spieler auf ein Level gebracht.“ Insbesondere Lukas Stutzke (23), Tom Kare Nikolaisen (23) und Alexander Weck (20) hätten zuletzt einen großen Schritt nach vorne gemacht.

All das passierte vor allem im vereinseigenen Trainingszentrum, das der Bergische HC vor einem Jahr im Solinger Stadtteil Höhscheid bezogen hat. Der BHC-Coach freut sich immer noch über den „Luxus“ des Hallenkomplexes unter anderem mit Fitnessstudio, Physiotherapie und Schulungsräumen: „Vor anderthalb Jahren konnten wir in den städtischen Hallen am Wochenende nicht trainieren. Jetzt kann die gezielte Vorbereitung auf ein Spiel am Donnerstag schon am Sonntag beginnen.“ Geschäftsführer Jörg Föste bezeichnet die Bedingungen als ein „Meilenstein“. Die Frage nach dem möglichen Bau einer Mehrzweck-Arena jedoch bleibt weiter unbeantwortet.

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