Solingen Hand des Handwerks aus Hefe-Quarkteig

Solingen · Beim Tag des Handwerks am morgigen Samstag bieten Betriebe der Solinger Bäcker-Innung wieder eine süße Spezialität an.

 Ralf Vogelskamp (Stöcker Backwaren) und der Obermeister der Bäcker-Innung, Dirk Hermes (r.), bieten die Hand des Handwerks an.

Ralf Vogelskamp (Stöcker Backwaren) und der Obermeister der Bäcker-Innung, Dirk Hermes (r.), bieten die Hand des Handwerks an.

Foto: Roland Westphal (Archiv)

Am Sonntag ist Bundestagswahl. Die wäre, sagt Kreishandwerksmeister Kai Buschhaus selbstbewusst, ohne das Handwerk gar nicht möglich. Schließlich wurden die Stimmzettel von Handwerksbetrieben gedruckt, das Kanzleramt von Handwerkern gebaut — und Friseure frisieren natürlich die Kanzlerkandidaten. "Die seit 2010 laufende Image-Kampagne des Handwerks ist auf gute Resonanz gestoßen, das freut uns", sagt Buschhaus. "Die Kampagne hat bisher viel gebracht, das Handwerk wird stärker wahrgenommen, vor allem die Vielseitigkeit", ergänzt die Geschäftsführerin der Kreishandwerkerschaft, Sonja Dominikowski.

Am morgigen Samstag, 21. September, beteiligt sich die örtliche Bäcker-Innung nun wieder an einem Aktionstag, der die Vielfältigkeit des Berufsstandes demonstriert. Am Tag des Handwerks verkaufen Mitgliedsbetriebe der Bäcker-Innung zum dritten Mal die "Hand des Handwerks" — ein süßes Gebäck aus einem Hefe-Quarkteig, das in einem halben Dutzend Bäckereien zum Preis von einem Euro angeboten wird.

"Vergangenes Jahr waren die Hände schnell weg", sagen die Bäcker-Meister Ralf Vogelskamp (Stöcker Backwaren), Peter Lubrich und der Obermeister der Bäcker-Innung, Dirk Hermes. Jeweils rund 300 Stück gingen in den verschiedenen Geschäften über die Ladentheken, in sechs Bäckereien werden sie jetzt am Samstag angeboten. "Es gibt sogar schon Vorbestellungen", freut sich Peter Lubrich.

Nach dem Ausrollen des Teigs und dem Ausschneiden mit einer speziellen Schablone ist die Hand des Handwerks nach fünf bis sieben Minuten fertig gebacken, danach wird die süße Spezialität noch gebuttert und gezuckert. Wahlweise gibt sie es auch als Knuspergebäck. "In unseren Betrieben wird wirklich noch viel von Hand gemacht, anders als in Industriebetrieben", sagt Peter Lubrich mit Blick auf die kleinen Bäckereien. Große Betriebe mit viel Maschineneinsatz fangen bei ihm dort an, wo mindestens 20 Filialen vorgehalten werden.

Das Solinger Handwerk insgesamt sieht Kreishandwerksmeister Kai Buschhaus auch in diesem Jahr auf einem guten Weg. "Wir verzeichnen einen leichten Zuwachs", so Buschhaus. Über 2000 Handwerksbetriebe im Stadtgebiet würden einen Umsatz von 890 Millionen Euro erwirtschaften und rund 8000 Mitarbeiter beschäftigen. Darunter sind auch 740 Auszubildende. Mehr als 860 Betriebe sind in den 14 Innungen der Kreishandwerkerschaft organisiert. "In diesem Jahr wurden zudem 197 neue Auszubildende eingestellt", berichtet der Kreishandwerksmeister.

Mehr gefragt gegenüber früher waren hier vor allem Ausbildungen als Tischler, Goldschmied, im Sanitär- und Heizungsbereich sowie in der Kfz-Branche. Abstriche gab es dagegen bei Ausbildungen im Friseur- und Dachdecker-Handwerk oder im Metallgewerbe. "Das liegt auch immer am Trend — der wechselt", sagt Kai Buschhaus.

(RP)
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