VRR-Stationsbericht für Solingen Hauptbahnhof und Grünewald rutschen ab

Solingen / Gelsenkirchen · Bisweilen Licht, aber auch wieder relativ viel Schatten: Beim VRR-Stationsbericht 2022 konnten die Solinger Bahnhöfe und Haltepunkte erneut nur partiell überzeugen. Auffallend: Der Hauptbahnhof büßte an Aufenthaltsqualität ein.

 Der Bahnhaltepunkt Grünewald der S 7 am Rande der Solinger Innenstadt bleibt mit seinen Graffiti ein Sorgenkind im Schienenverkehr.

Der Bahnhaltepunkt Grünewald der S 7 am Rande der Solinger Innenstadt bleibt mit seinen Graffiti ein Sorgenkind im Schienenverkehr.

Foto: Martin Oberpriller

Der S-Bahn-Haltepunkt Grünewald am Rande der Solinger City bleibt das größte Sorgenkind unter den Bahnstationen in der Klingenstadt. Das geht aus dem neuen Stationsbericht des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr (VRR) hervor, der in dieser Woche am Sitz des VRR in Gelsenkirchen veröffentlicht worden ist und der einmal mehr die Qualität von Bahnhöfen und Haltepunkten im Verbandsgebiet nach Aufenthaltsqualität, Fahrgastinformation sowie Barrierefreiheit unter die Lupe genommen hat.

Grünewald Tatsächlich bekam Grünewald als einzige Solinger Station in einer Kategorie die schlechsteste Note verpasst. In Sachen Aufenthaltsqualität urteilten die Tester, diese sei „unzureichend“. Zum Vergleich: Im Jahr davor hatte es mit „verbesserungswürdig“ noch zu einer um eine Stufe höheren Benotung der Aufenthaltsqualität gelangt. Wegen Bestnoten bei Fahrgastinformation und Barrierefreiheit sprang schließlich die Gesamtnote „entwicklungsbedürftig“ und damit die zweitschlechteste von vier Noten  heraus.

Hauptbahnhof Ohnehin ist es speziell um das Ambiente an den Bahnstationen in der Klingenstadt nicht zum besten bestellt. So hatte der Verkehrsverbund im Berichtsjahr 2022 wieder einiges auszusetzen – wobei dieses Mal vor allem der Hauptbahnhof in Ohligs verstärkt in den Fokus geriet. Zwar schnitt der Hauptbahnhof mit der Gesamtbeurteilung „ordentlich“ (zweitbeste Note) erneut am besten unter den fünf Solinger Stationen ab – was mit Bestnoten bei Fahrgastinfo und Barrierefreiheit zu erklären ist. Aber das vermochte nicht darüber hinwegzutäuschen, dass auch in Ohligs längst nicht mehr alles wirklich gut erscheint.

Denn nachdem der Hauptbahnhof im Vorjahr bei der Aufenthaltsqualität nur noch mit Ach und Krach in die zweitbeste Kategorie („zufriedenstellend“) gekommen war, stand nun ein „verbesserungswürdig“. Und daran dürfte sich so schnell wohl auch nichts ändern. Denn die kommenden Monate werden im Zeichen von Bauarbeiten stehen, so dass am erst vor einigen Jahren für rund zehn Millionen Euro sanierten Hauptbahnhof mit Lärm, Schmutz und langen Umwegen zu rechnen ist.

Mitte Lange Umwege gibt es am Bahnhof Mitte, in dem nur ein Abgang zu den Gleisen vorhanden ist, naturgemäß nicht. Und auch der Aufzug am Bahnhof konnte die VRR-Tester offensichtlich überzeugen, da sie für die Barrierefreiheit – wie für die Fahrgastinformation – die Bestnote vergaben. Dafür existieren am Bahnhof Mitte nach wie vor Probleme mit der Aufenthaltsqualität, was seit Jahr und Tag damit zusammenhängt, dass Tauben umso lieber den Bahnhof bevölkern. Das „verbesserungswürdig“ in diesem Kontext führte am Ende wie schon im Vorjahr wieder zur Gesamtnote „entwicklungsbedürftig“.

Schaberg Am Bahnhof Schaberg wiederum fehlt ein Aufzug, weswegen bei der Barrierefreiheit ein „erhöhter Handlungsbedarf“ ausgemacht wurde. Das ist die zweitschlechteste Einstufung, die in Schaberg auch in Sachen Aufenthaltsqualität vergeben wurde. Lediglich bei der Fahrgastinformationen hatten die Tester nichts auszusetzen. Wie an fast allen Solinger Bahnstationen wurde die Bestnote „hervorragend“ verteilt – was in Kombination mit den anderen Bewertungen zuletzt für die Gesamtbewertung „entwicklungsbedürftig“ reichte.

Vogelpark Ein Gesamtergebnis, das auch die S 1-Station Vogelpark einfuhr. Dort fällt aber auf, dass die Station als einzige bei der Fahrgastinfo nicht die Bestnote erhielt, sondern mit der Kategorie drei („verbesserungswürdig“) eher schlecht bewertet wurde. Tatsächlich fehlen am Vogelpark bisweilen Fahrpläne. Immerhin: Relativ gut finden die Tester die Barrierefreiheit mit der Rampe am Vogelpark („geringfügiger Handlungsbedarf“). Die Aufenthaltsqualität ist indes „besserungswürdig“. Das Gesamturteil lautet demzufolge „entwicklungsbedürftig“.

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