Solingen Hallenbad Ohligs: Firma aus Solingen plant Büros

Solingen · Der Verkauf der alten städtischen Hallenbäder wird konkret: Für das Bad Sauerbreystraße gibt es einen Interessenten. Und die muslimische Ditib-Gemeinde will im Birkerbad weiter Schwimmen ermöglichen.

 Das alte Hallenbad Ohligs steht unter Denkmalschutz. Nun gibt es einen Interessenten, der dort Büros einrichten will. Auch ein Abriss ist denkbar.

Das alte Hallenbad Ohligs steht unter Denkmalschutz. Nun gibt es einen Interessenten, der dort Büros einrichten will. Auch ein Abriss ist denkbar.

Foto: Köhlen

Die Tage des alten Hallenbades an der Sauerbreystraße in Ohligs könnten schon bald gezählt sein. Bei der Stadt hat sich ein potenzieller Investor gemeldet, der auf dem Gelände des stillgelegten Bades Büros einrichten will. Bei dem Interessenten handelt es sich nach Informationen unserer Zeitung um eine Solinger Firma.

 Das Birkerbad könnte an die Ditib-Gemeinde gehen. Es bliebe erhalten. Die Gemeinde will dort wieder einen Schwimmbetrieb ermöglichen.

Das Birkerbad könnte an die Ditib-Gemeinde gehen. Es bliebe erhalten. Die Gemeinde will dort wieder einen Schwimmbetrieb ermöglichen.

Foto: Mak (Archiv)

Dabei bleibt aber noch unklar, ob die neue Nutzung in dem Hallenbad selbst oder in einem Neubau geplant ist. Im letzteren Fall müsste das Bad abgerissen werden, wozu allerdings zunächst der Denkmalschutz des Gebäudes aufzuheben wäre.

In der Solinger Politik wurden gestern Stimmen laut, die eine solche Lösung durchaus für denkbar halten. Dies sei zwar mit Schwierigkeiten verbunden, hieß es. Dennoch müsse über einen Abriss nachgedacht werden, sollte sich demnächst ein Käufer für das Hallenbad Ohligs finden.

Hintergrund solcher Überlegungen dürfte unter anderem ein Bericht von Kämmerer Ralf Weeke über das allgemeine Interesse an den beiden stillgelegten Bädern an der Birkerstraße in der City sowie eben an der Sauerbreystraße in Ohligs sein. Am Dienstagabend sagte der Kämmerer im Finanzausschuss, die Zahl möglicher Käufer halte sich in engen Grenzen.

Umso mehr freut sich die Stadtverwaltung über das nun bekundete Interesse am Hallenbad Ohligs. Das gilt ebenso in Sachen Birkerbad in der City, das seit zwei Jahren geschlossen ist. Auch für dieses Gebäude gibt es einen ernsthaften Investor. Dabei handelt es sich um die türkisch-muslimische Ditib-Gemeinde von der Kasernenstraße in der Innenstadt.

Schon vor einigen Monaten bekundete die Gemeinde ihr Interesse an einer Übernahme des Bades, das genauso wie das Hallenbad Ohligs unter Denkmalschutz steht. Zwar will Ditib an der Birkerstraße keine Moschee einrichten und das Gebäude schon gar nicht abreißen. Allerdings müssen auch im Fall eines Ditib-Einstieges denkmalbauliche Fragen geklärt werden. Die Gemeinde überlegt, im Birkerbad wieder einen Schwimmbetrieb zu ermöglichen. Zurzeit prüft Ditib in Abstimmung mit der Denkmalschutzbehörde diese Pläne.

Einen Kaufpreis für die beiden alten Bäder in der City und in Ohligs hat die Stadt bei ihren Offerten nicht vorgegeben. "Wir sind voller Erwartung", hieß es gestern im Rathaus. Noch in diesem Jahr sollen konkrete Kaufangebote der hiesigen Firma für die Sauerbreystraße sowie von Ditib fürs Birkerbad vorgelegt werden.

Klar ist, dass ein möglichst hoher Verkaufserlös mit den alten Hallenbädern in die klamme Stadtkasse kommen soll. Dabei könnte ein Investor jedoch durchaus mit einem finanziellen Entgegenkommen der Stadt rechnen, würde er weiterhin eine öffentliche Nutzung ermöglichen. Das wäre vor allem beim Birkerbad denkbar, da Ditib das Stadtbad ja nicht abreißen, sondern als solches erhalten möchte.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort