Solingen Gutes Miteinander in der Nordstadt

Solingen · In der Moschee des türkischen Integrationsvereins in der Nähe des Rathauses bereiten sich die Gläubigen auf den Ramadan vor, der in diesem Jahr mitten in die Sommerzeit fällt und am heutigen ersten August beginnt. Die Räume hinter dem Haus sind hell und freundlich, in den Sommerferien finden hier verschiedene Fortbildungskurse statt. Regelmäßig veranstaltet man in der Moschee Tage der offenen Tür, bemüht sich schon lange um ein friedliches Miteinander in der Nordstadt, wo der Ausländeranteil seit jeher besonders hoch ist. Ein paar Häuser weiter hat sich das "Deutsch-Islamische-Zentrum" in einem kleinen Anbau niedergelassen, der früher als Werkstatt diente. Im Moment wird noch renoviert. Vor einigen Jahren hatte sich die Gruppe vom Islamischen Zentrum Solingen abgespalten, einer der ältesten moslemischen Glaubensgemeinschaften der Klingenstadt.

Nachdem bekannt wurde, dass die beiden Solinger, die in England inhaftiert wurden, wohl aus dem "Deutsch-Islamischen Zentrum" kommen sollen, gibt man sich dort zugeknöpft, will sich zu dem Fall nicht äußern.

Gleich zu Wort gemeldet hat sich hingegen Solingens Oberbürgermeister Norbert Feith, der sich einmal mehr für ein gutes Miteinander aller Religionsgemeinschaft ausgesprochen hat. "Wir stehen in einem offenen Dialog mit allen Religionsgemeinschaften", sagte er. Dies schütze jedoch nicht vor den Straftaten Einzelner. Feith: "Mit religiösem Fanatismus als Hintergrund für die Verbreitung von Angst und Schrecken will man den Namen Solingen natürlich nicht in Verbindung gebracht sehen."

Für Norbert Feith selbst ist klar, dass er auch künftig den Dialog mit den Bürgern intensiv pflegen wird, und zwar mit allen Religionsgemeinschaften, die in dieser Stadt vertreten sind.

Probleme hatte es bislang dabei noch nicht gegeben. Schon am kommenden Freitag wird der Oberbürgermeister wieder als Schirmherr am traditionellen Iftar-Essen, dem gemeinsamen Fastenbrechen der in Solingen lebenden Muslime teilnehmen. Und dieser Termin steht schon lange in seinem Kalender, nicht erst nach den Ereignissen vom 15. Juli in London, die erst am vergangenen Freitag bekanntwurden.

(RP)
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