Solingen Gute und schlechte Klingenbad-Nachrichten

Solingen · Als Kämmerer der klammen Stadt Solingen hat Ralf Weeke meist die Aufgabe, ernüchternde Nachrichten zu überbringen. Demnach wollten die Mitglieder des Sportausschuss gestern seinen Ausführungen zur Erweiterung des Klingenbades erst nicht trauen, als er die Hoffnung verbreitete, dass das neu zu bauende Becken zum einen womöglich mit einem Hubboden gebaut werden und dass zum anderen die Sportpauschale unangetastet bleiben könnte.

Weeke ist "verhalten optimistisch", nachdem er sich in jüngster Zeit intensiv mit der Frage auseinandergesetzt hat, ob beim Bau eines Schwimmbades der volle Vorsteuerabzug möglich ist. "Nach Prüfung durch den Stadtdienst Steuern soll dies für das Becken zu hundert Prozent und für die Mischzone anteilmäßig möglich sein." Bis zur Sitzung des Rates am 17. Dezember wisse der Kämmerer und Sportdezernent mehr.

Gestern endete die europaweite Ausschreibung zum Klingenbad-Ausbau. Die Angebote, die bei der Stadt eingegangen sind, werden jetzt technisch ausgewertet. Bis kommenden Mittwoch sollen die Fraktionen mit den Ergebnissen dieser Analyse versorgt werden. In der Ratssitzung soll der nächste Beschlussschritt getätigt werden, um den Baubeginn im Frühjahr 2010 nicht zu gefährden.

Für die Sportkegler der SK 66/99 Solingen, die derzeit noch in der Klingenhalle beheimatet sind und durch den Umbau zwangsvertrieben werden, hatte Ralf Weeke indes keine positiven Nachrichten parat. "Es ist nicht Aufgabe der Stadt, den Kegelsport zu subventionieren." Für eine Übergangszeit von fünf Jahren hatte die Kegler einen Betriebskosten-Zuschuss von 2000 Euro beantragt, nachdem sie sich für einen Umzug in die private Kegelhalle der KSF Blau-Weiß Solingen entschieden hatten. "Wir reden auf der einen Seite über ein Projekt von sechs Millionen Euro und auf der anderen Seite über 2000 Euro", sagte Ausschuss-Vorsitzender Ernst Lauterjung und kritisierte die Verhältnismäßigkeit.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort