Solingen Gutachter: SWS-Kauf lohnt nur unter Bedingungen

Solingen · Der Rückkauf der Stadtwerke von Versorger MVV könnte sich zwar rentieren – aber nur, wenn Kooperationspartner gefunden werden und die Netzgesellschaft entwickelt wird. Das ist das Ergebnis eines Gutachtens, das Oberbürgermeister Norbert Feith (CDU) gestern der Verhandlungsgruppe mit MVV und den Ratsparteien vorstellte.

Der Rückkauf der Stadtwerke von Versorger MVV könnte sich zwar rentieren — aber nur, wenn Kooperationspartner gefunden werden und die Netzgesellschaft entwickelt wird. Das ist das Ergebnis eines Gutachtens, das Oberbürgermeister Norbert Feith (CDU) gestern der Verhandlungsgruppe mit MVV und den Ratsparteien vorstellte.

Preis um 12,6 Millionen zu hoch

Demnach liegt der Preis von 114 Millionen Euro eigentlich um 12,6 Millionen über dem derzeitigen Marktwert der Stadtwerke (SWS). Das Testat kam zum Schluss, dass der MVV-Anteil 101,4 Millionen Euro wert ist. Weiter wurde aber ein Wertsteigerungspotenzial von bis zu zwölf Millionen Euro attestiert. "Wir empfehlen dem Rat, zuzustimmen", sagte dementsprechend Feith gestern Abend für die Verhandlungsgruppe mit Ernst Lauterjung (SPD), Jan Welzel (CDU) und Manfred Krause (Grüne). Der OB betonte, die "schwache Verhandlungsposition bei einseitiger Kaufinitiative in einem laufenden Vertrag ohne Kündigungsmöglichkeit" habe sicher "preistreibend" gewirkt. Doch sei die "strategische Prämie" in Form des um 12,6 Millionen zu hohen Preises durch die wiedererlangte "ungeteilte Verantwortung" für die SWS gerechtfertigt, hieß es bei der Stadt.

Die SPD folgte noch gestern der Empfehlung der Verhandlungsgruppe und entschied sich, so Fraktionschef Lauterjung, dem Rückkauf am 27. September im Rat zuzustimmen. Die CDU wollte hingegen am späten Abend noch keine Bewertung vornehmen. Es gebe viele Zusatzfragen an die Gutachter, deren Beantwortung nun ausgewertet werde. Ob die CDU, die sich im Vorfeld stets gegen einen Rückkauf ausgesprochen hatte, zustimme, werde erst am Tag vor der Ratssitzung entschieden, hieß es.

SPD, Grüne, BfS und DSW, die im Rat die Mehrheit haben, hatten OB Feith mit Verhandlungen an der Spitze der Ratsdelegation beauftragt, die dann Ende August überraschend zum Abschluss kamen.

(RP/rl)
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