Kultur Gutachten soll Theater-Zukunft klären

Solingen · Das Haus soll baulich und inhaltlich fit gemacht werden. Kooperation mit Zentrum für verfolgte Künste denkbar.

 Eine der bekanntesten Fassaden Solingens. Allerdings ist das Theater und Konzerthaus in der Nordstadt mittlerweile in die Jahre gekommen.

Eine der bekanntesten Fassaden Solingens. Allerdings ist das Theater und Konzerthaus in der Nordstadt mittlerweile in die Jahre gekommen.

Foto: Meuter, Peter (pm)

Es gehört ohne Frage zu den markantesten Gebäuden der Klingenstadt. Seit knapp sechs Jahrzehnten prägt das Theater und Konzerthaus an der Konrad-Adenauer-Straße das Stadtbild Solingens mit. Doch inzwischen ist der 1963 eröffnete Bau in die Jahre gekommen. Beispielsweise entsprechen etliche Bereiche im Haus schon seit längerer Zeit nicht mehr den heutzutage üblichen Kriterien der Barrierefreiheit, so dass eine umfassende Renovierung des Gebäudes in den nächsten Jahren unumgänglich erscheint.

Tatsächlich werden die Kosten hierfür auf mehrere Millionen Euro geschätzt. Gleichwohl muss erst noch genau ermittelt werden, wie hoch der Sanierungsstau am Ende wirklich ist – weswegen der Kulturausschuss beim Landschaftsverband Rheinland (LVR) jetzt zunächst einmal rund 45.000 Euro für ein entsprechendes Gutachten freigegeben hat.

Dabei soll es aber nicht allein darum gehen, den baulichen Erneuerungsbedarf zu ermitteln. Vielmehr ist es das erklärte Ziel der Verantwortlichen bei der Stadt, auch eine konzeptionelle Überarbeitung vorzunehmen, damit das Theater und Konzerthaus für die Zukunft fit gemacht wird – wobei etwa eine Zusammenarbeit mit dem Zentrum für verfolgte Künste denkbar erscheint. Der Grund: Ende 2015 wurde das Zentrum in gemeinsamer Trägerschaft der Stadt sowie des LVR eröffnet, so dass es aus Sicht vieler in der Klingenstadt durchaus Sinn ergeben könnte, das Zentrum näher an das Theater und Konzerthaus zu rücken.

Zwar befinden sich derartige Überlegungen einstweilen noch in einem Anfangsstadium. Indes sind der Phantasie in Sachen mögliche Kooperation wenig Grenzen gesetzt. So sei es doch überlegenswert, dass das Zentrum für verfolgte Künste Teile seiner Exponate später einmal im Theater und Konzerthaus präsentiere, regte nun beispielsweise CDU-Mann Bernd Krebs an, der zusammen mit Martina Zsack-Möllmann (Grüne) sowie Dorothee Daun (SPD) die Klingenstadt im Kulturausschuss des Landschaftsverbandes vertritt.

Welche Zentrums-Bereiche hierfür infrage kommen, soll unter anderem das besagte Gutachten klären. Nach Informationen unserer Redaktion gibt es diesbezüglich erste Überlegungen, die literarischen Quellen des Zentrums für verfolgte Künste später einmal im Theater und Konzerthaus besser in Szene zu setzen.

Allerdings bleibt all dies bis auf Weiteres Zukunftsmusik. Einstweilen geht es hauptsächlich darum, eine exakte Bestandsaufnahme zu erstellen. So soll unter anderem geklärt werden, wer augenblicklich das Theater und Konzerthaus nutzt beziehungsweise welche neuen Zielgruppen zukünftig angesprochen werden könnten.

Denn sobald hierüber belastbare Informationen existieren, ist es in einem zweiten Schritt innerhalb des Gutachtens realistisch, ein favorisiertes Szenario bezüglich der programmatischen wie inhaltlichen Ausrichtung des Hauses zu entwerfen. Daran könnten sich dann Diskussionen in Kultur und Politik anschließen, bevor ein Nutzungskonzept bis 2035 folgt.

 Das Theater und Konzerthaus wird vielfältig genutzt – wie hier bei der Autoschau im Jahr 2019.

Das Theater und Konzerthaus wird vielfältig genutzt – wie hier bei der Autoschau im Jahr 2019.

Foto: Meuter, Peter (pm)

Nach allgemeiner Einschätzung dürfte das Gutachten ungefähr zur Jahreswende 2020 / 2021 vorliegen – wobei darin auch ein Raumkonzept erarbeitet wird, das einen eventuellen zusätzlichen Raumbedarf in einem Neubau zum Gegenstand haben wird.

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