Solingen Gut im Schnitt

Solingen · Die Schneidwaren- und Besteckbranche konnte die glänzenden Geschäfte von 2006 in den ersten Monaten dieses Jahres fortsetzen. Im zweiten Quartal verlor der Absatz indes an Schwung.

Die Schneidwaren- und Besteckbranche ist nach dem guten Jahr 2006 , in dem die Umsätze um zwölf Prozent auf 1,9 Milliarden Euro stiegen, weiter auf Wachstumskurs. Nach Angaben des Geschäftsführers des Industrieverbandes Schneid- und Haushaltswaren (IVSH), Jens-Heinrich Beckmann, konnten im ersten Halbjahr 2007 alle drei Sparten zulegen. Die Hersteller von Schneidwaren (Koch- und Haushaltsmesser sowie Rasierklingen) verbuchten ein Umsatzplus von zehn Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres. Die über Jahre hinweg im Minus stehenden Besteck- und Geschenkartikelfirmen kommen auf ein Plus von 1,3 Prozent, der Bereich Töpfe, Pfannen und Küchengeräte erreichte zur Jahresmitte einen Zuwachs von 6,1 Prozent. "Die gute Entwicklung des vergangenen Jahres hat sich vor allem im ersten Quartal 2007 fortgesetzt", berichtet Beckmann. Hier habe der Schneidwarenbereich sogar ein Umsatzplus von 18 Prozent verzeichnet, Bestecke wuchsen in diesem Zeitraum um 2,6 Prozent.

Schwung hat nachgelassen

Im zweiten Quartal hat der Konsum indes nachgelassen. Vor allem auf dem Inlandsmarkt, aber auch im Exportgeschäft. "Die Leute wissen nicht, was auf sie zukommt, zudem sorgen steigende Spritpreise zur Kaufzurückhaltung im Konsumgüterbereich, überdies wurde Geld für Urlaub ausgegeben. Das merkt man", weiß der IVSH-Geschäftsführer. Er geht aber davon aus, dass die Schneidwarenbranche das Jahr 2007 mit einem Plus abschließen wird: "Die Konjunktur läuft grundsätzlich gut. Zudem wird investiert, auch in Solingen, beispielsweise beim Besteckhersteller Picard & Wielpütz.

Schwung für das Geschäft erhofft sich der Verbandsgeschäftsführer von der Frankfurter Messe Tendence Lifestyle vom 24. bis 28. August. Die kränkelt zwar, "sie ist aber trotz Besucherrückgang immer noch die größte Herbstmesse für unsere Industrie, vor allem für diejenigen, die auf das Weihnachtsgeschäft angewiesen sind", erklärt Beckmann. Und größer noch als die Messekonkurrenz in Paris und Mailand, die jeweils Anfang September ihre Tore öffnen.

Das könnte sich jedoch ändern, zumal bei der Tendence im nächsten Jahr Änderungen anstehen. Dann soll sie bereits Anfang Juli stattfinden — zusammen wieder mit den Großhandelsunternehmen, "die die grüne Wiese beliefern". Beckmann: "Der deutsche Fachhandel hat aber eher die Neigung, spät einzukaufen." Für die Solinger Unternehmen wäre deshalb ein späterer Messetermin günstiger, zumal Einkäufer aus Übersee sich gerne einen Überblick auf allen drei Messen verschaffen möchten. Einige Aussteller befürchten deshalb: "Die Tendence könnte weiter an Bedeutung verlieren.

(RP)
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