Solingen Grundschulkinder üben Lieder zum Fest

Solingen · Weihnachtslieder schmücken das Fest wie Kugeln den Tannenbaum. Doch längst nicht mehr in allen Familien werden sie gesungen. Die Städtische Musikschule will Grundschulkinder auch außerhalb der Weihnachtszeit zum gemeinsamen Singen animieren.

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Foto: Köhlen, Stephan (TEPH)

Weihnachten steht vor der Tür. Die Dekoration verrät es, aber auch die Weihnachtsgeschichten, die Maria Bennemann mitgebracht hat — und natürlich die Lieder. Wie zum Bei-spiel "Dicke, rote Kerzen". Das ist das Lieblingslied von Rebecca. Die Siebenjährige singt in einem der frisch gegründeten Kinderchöre der Städtischen Musikschule mit. "Ich finde Singen schön", verrät sie.

Auch in ihrer Grundschule Schwertstraße wird gesungen. Dort im Chor 1 der Musikschule geht es richtig professionell zu. Maria Bennemann wurde eigens als Chorleiterin eingestellt. Sie betreut auch die von der Musikschule in Solinger Grundschulen installierten Jekis-Projekte. Jekis bedeutet "jedem Kind seine Stimme" und hat zum Ziel, Grundschul-Kinder zum gemeinsamen Singen zu bringen.

"Bei Jekis geht es darum, Kinder überhaupt erst einmal ans Singen zu bekommen", erklärt Maria Bennemann. Das ist der erste Schritt. Wenn dann Kinder richtig Spaß daran finden und mehr möchten, sind die Kinderchöre der Musikschule genau das Richtige. Maria Bennemann: "Die, die sich in den Jekis-Chören unterfordert fühlen, können dann zum Chor der Musikschule kommen. Dort wird die Stimme gebildet, um größere Projekte angehen zu können."

Anfang November wurden die beiden Kinderchöre gegründet. Chor 1 für die Kinder der Jahrgänge 2005 und 2006 und Chor 2 für die Kinder der Jahrgänge 2001 bis 2004. "Es ist alles noch ganz neu. Der Chor muss sich erst einmal finden", sagt Bennemann. Bisher sind erst jeweils neun Kinder in den einzelnen Chö-ren. "Man kann Stimmbildung machen, aber es entsteht noch nicht das richtige Chorgefühl." Trotzdem wird fleißig geübt — auch die Weihnachtslieder. Begleitet werden die Chöre von Maria Bennemann, die sich entweder ans Klavier setzt oder Gitarre spielt. Doch Stimmbildung kommt immer zuerst. Aber selbst dabei geht es spielerisch zu. Maria Bennemann lässt die Kinder in der Kuschelstimme (Kopfstimme) singen und dann in der Bärenstimme (Bruststimme), bevor beide Stimmen mit Zaubertrank vermischt werden und getrunken. So macht das Üben Spaß.

Neben der weihnachtlichen Vorbereitung hat Maria Bennemann mit den Kleinen vom Chor 1 schon Lieder des Ritter-Rost-Musicals eingeübt, während sie mit den Großen vom Chor 2 mit einem etwas größeren Projekt begonnen hat, das irgendwann einmal mit dem Musikschul-Orchester zusammen aufgeführt werden soll.

Rebecca geht auf jeden Fall gerne zur Chorprobe. "Das gefällt mir sehr gut." Und weil sie Musik so mag, hat sie auch vor kurzem angefangen, ein Instrument zu spielen. "Klavier", verrät sie. Dann kann sie sich später einmal selbst begleiten.

Doch jetzt wird erst einmal gesungen und am Ende der Probe dürfen die Eltern dazukommen. "Die bekommen dann vorgeführt, was wir in den eineinhalb Monaten alles schon gemacht haben", sagt Maria Bennemann. So können die Kinder ihre Freude am Singen an ihre Eltern weitergeben.

(RP)
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