Was Nebenan Passiert Aus Dem Bezirk Wald Grünes Licht für Zonen mit Tempo 30

Solingen · Im Gebiet zwischen Fuhr-, Heresbach-, Focher- und Demmeltrather Straße könnte noch in diesem Jahr eine Tempo-30-Zone eingerichtet werden. Das wünschen sich die Stadtteilpolitiker auch vor der Grundschule Westersburg.

Das Signal zur Verkehrsberuhigung ist eindeutig: Einstimmig haben sich Walds Bezirksvertreter für die Einrichtung einer Tempo-30-Zone im Gebiet zwischen Fuhr-, Heresbach-, Focher- und Demmeltrather Straße ausgesprochen. Damit freilich sprechen sie auch Anwohnern aus dem Herzen. "Das können wir nur begrüßen. Es wird gerast", sagte eine Zuhörerin während der jüngsten Sitzung im Foyer des Walder Stadtsaals mit merklicher Erleichterung.

Noch in diesem Jahr könnten die Schilder mit dem Tempolimit aufgestellt werden. 4900 Euro dürfte das kosten.

Mit dem Beschluss geben die Walder Stadtteilpolitiker grünes Licht für die Vorschläge der Arbeitsgruppe Mobilität der Solinger Klimaallianz. Stadtweit hat diese das Konzept entwickelt, um in Wohnbereichen die Geschwindigkeit der Autofahrer deutlich zu verringern.

Dies ist aber nur eine Seite der sprichwörtlichen Medaille, gab Ingo Schloßmacher (SPD) indes zu bedenken. Konsequenz sei, dass dadurch mehr Verkehr auf Hauptverkehrsstraßen verlagert werde. "Auch dort wohnen Bürger", betonte Schloßmacher.

Langfristiges Ziel sei, flächendeckend Tempo-30-Zonen außerhalb von Hauptverkehrsstraßen einzurichten, erklärte Elke Gagaik von der Verwaltung mit Blick auf die Denkrichtung. Jedoch seien damit eigentlich Erschließungsstraßen in Wohngebieten gemeint.

Für Frank Knoche (Grüne) greift das zu kurz. Er würde generell alle Nebenstraßen zu Tempo-30-Zonen erklärten. "Doch dafür gibt es leider keine Mehrheit."

Nach den Worten von Stadtplanerin Elke Gagaik ist indes zudem zu bedenken, dass bei dem derzeitigen Konzept Strecken mit Buslinien den Hauptverkehrsstraßen zuzuordnen sind. Folglich könnte die Heresbachstraße selbst auch nicht einbezogen werden. Das hätte sich die Walder Bezirksvertretung (BV) jedenfalls zusätzlich gewünscht.

Mehr noch: Auch vor der Grundschule Westersburg wäre aus Sicht der Stadtteilpolitiker Tempo 30 dringend angebracht. Die BV beauftragte die Verwaltung, das für diesen Abschnitt der Bausmühlenstraße zu prüfen. Dazu soll ein Ortstermin mit der Wegekommission eingerichtet werden. Weiterhin beschlossen die Bezirksvertreter Prüfaufträge für die Fuhr- und Ehrenstraße sowie für die Kant- und Röntgenstraße im Bereich des Humboldtgymnasiums. Wunsch ist auch hier, Autos auf höchstens 30 Stundenkilometer abzubremsen.

Für Harry Schulz (CDU) ist es mit dem Aufstellen von Verkehrsschildern nicht getan. Das bringe noch nicht die erwünschte Wirkung für die Verkehrssicherheit. Raser würden bei einem Schild auch weiter rasen. Nach Überzeugung des Bezirkspolizisten müssten zugleich auch Verkehrskontrollen stattfinden, bei denen geblitzt werde.

Michael Grützner wertete dies ebenso: "Es muss kontrolliert werden." Auch speziell für die Fuhrstraße wünscht er sich das. Den Abschnitt der Trasse mit dem Rad- und Wanderweg, der über die Fuhrstraße führt, erachten die Bezirksvertreter dabei sogar als einen besonderen Gefahrenbereich.

(RP/rl)
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