Großveranstaltungen in Solingen Die Rückkehr zur Normalität mit angezogener Bremse

Meinung | Solingen · Beim Feiern gibt es Nachholbedarf. Aber das Risiko der Macher ist noch hoch. Besucher können helfen, indem sie früher Tickets kaufen.

 Rund 8000 Besucher kam am vergangenen Wochenende zum Doppel-Open-Air von Radio RSG und KG Muckemau ins Walder Stadion.

Rund 8000 Besucher kam am vergangenen Wochenende zum Doppel-Open-Air von Radio RSG und KG Muckemau ins Walder Stadion.

Foto: Guido Radtke

Das Doppel-Open-Air am vergangenen Wochenende im Walder Stadion war ein voller Erfolg. An insgesamt zwei Tagen genossen Tausende von Besuchern die wiedergewonnene Freiheit, nach zwei Jahren Corona-Zwangspause endlich mal wieder unter Leuten zu sein, zu feiern und dabei die Alltagsssorgen ein wenig hinter sich zu lassen.

Die Leute haben, daran kann es keinen Zweifel geben, großen Nachholbedarf. Allerdings ist dadurch nicht automatisch alles wieder in Butter. Speziell die Veranstaltungsbranche hat in der Corona-Krise stark gelitten. Wobei ein Blick hinter die Kulissen verdeutlicht, dass die schweren Zeiten noch lange nicht vorbei sind. Denn tatsächlich bleibt zum einen abzuwarten, was angesichts neuer Probleme in der Zukunft noch alles an Schwierigkeiten wird. Und zum anderen ist ebenfalls noch unklar, wie es mit der Corona-Krise sowie den politischen Antworten auf sie im nächsten Herbst weitergeht. Die Signale aus der Politik sind augenblicklich jedenfalls noch recht vielstimmig, um es an dieser Stelle mal zurückhaltend zu formulieren.

Ohnehin leiden Veranstalter nach wie vor unter Corona. So zeichnete sich in den zurückliegenden Wochen ein neuer Trend ab. Eintrittskarten für Veranstaltungen werden immer später gekauft, da viele potenzielle Besucher das Risiko vermeiden wollen, im Vorfeld Tickets zu erwerben, die anschließend verfallen, weil man sich kurz vor der betreffenden Veranstaltung irgendwo eine Corona-Infektion eingefangen hat.

Dies ist aus Sicht der Verbraucher verständlich, macht aber das Leben der Veranstalter nicht einfacher. Es ist eine Rückkehr zur Normalität mit angezogener Handbemse. Die Veranstalter wissen bis kurz vor Beginn eines Konzertes oder eines Festivals nicht oder nur eingeschränkt, ob sie selbst auf ihre Kosten kommen. Zumal der Wille, endlich wieder etwas auf die Beine zu stellen, dazu führt, dass Events zeitgleich stattfinden. In Solingen steigen an diesem Wochenende mit dem Pow-Wow-You-Festival im Südpark sowie dem „Drope The Knife“-Fest im alten Bahnhof gleich zwei Festivals. Vielleicht schaffen es viele Musikfans ja, bei beiden vorbeizuschauen. Den Machern würde es helfen.

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