Brandursache noch unklar Großbrand auf ehemaligem Rasspe-Gelände in Solingen
Update | Solingen · Bei einem Feuer ist das denkmalgeschützte Hauptgebäude der früheren Firma Rasspe schwer beschädigt worden. Die Kriminalpolizei ermittelt. Die Straße Stöcken war bis in die Abendstunden gesperrt.
Feuerwehr-Großeinsatz nach Rasspe-Brand
Bei einigen Feuerwehrleuten und Anwohnern wurden Erinnerungen an die Nacht auf den 8. Januar 2016 wach, als ein Großbrand riesige Schäden am ehemaligen Verwaltungsgebäude des Rasspe-Areals verursacht hatte. Rund vier Stunden lang waren die rund 130 Einsatzkräfte vor sechs Jahren damit beschäftigt, das um 23.30 Uhr ausgebrochene Feuer in der oberen Etage des Gebäudes unter Kontrolle zu bringen. Bis weit in die Mittagsstunden hatten die Nachlöscharbeiten gedauert.
Am Dienstagvormittag wurde die Feuerwehr kurz vor 11 Uhr abermals alarmiert, dass es bei Rasspe brennen würde. Wie ein beobachtender Radfahrer gegenüber unserer Redaktion berichtete, sei im früheren Verwaltungsgebäude des nach Wermelskirchen umgezogenen Systemtechnik-Unternehmens zuerst Qualm aus den Abdeckungen vor den Fenstern im Obergeschoss getreten, kurze Zeit später seien die ersten Flammen zu sehen gewesen.
Als die ersten Einsatzkräfte in Stöcken eintrafen, stand eine Fläche von etwa 100 Quadratmetern in Vollbrand. Erste Maßnahme war die Durchsuchung des leer stehenden Gebäudes nach möglichen Personen. „Das war zum Glück nicht der Fall“, erklärte ein Feuerwehr-Sprecher.
Das Vordringen zum Brandherd gestaltete sich schwierig, da sämtliche Fenster nach dem letzten Großbrand mit massiven Schutzgittern vor Eindringlingen gesichert worden waren. Während die Einsatzkräfte mehrere Abdeckungen mithilfe einer Flex lösten, griff das Feuer auf das Dachgeschoss über. Bei den ersten Löscharbeiten entstand eine riesige Rauchsäule, die weit bis nach Solingen zu sehen war. In der näheren Umgebung kam es durch den Brand zu einer Geruchsbelästigung.
Die extrem frühe Alarmierung spielte den rund 70 Einsatzkräften in die Karten. Trotz der extrem schwierigen Bedingungen gelang es, das Feuer auf einen Bereich einzugrenzen und das Übergreifen auf den weitere Teile des denkmalgeschützten Hauptgebäudes oder sogar die alte Lehrwerkstatt zu verhindern. Die Feuerwehr öffnete das Dach und löschte unter anderem über zwei Drehleitern sowie vom Boden aus. Nach knapp einer Stunde war die Lage zwar unter Kontrolle, ähnlich wie vor sechs Jahren waren jedoch die Nachlöscharbeiten langwierig.
Die Brandursache ist unklar. Wie damals besteht allerdings der dringende Verdacht der Brandstiftung. „Das Gebäude ist komplett leer geräumt und ohne Gerümpel – und auch ohne Strom“, zeigte sich Frank Balkenhol verwundert über das ausgebrochene Feuer. Der Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung verschaffte sich vor Ort einen ersten Eindruck über das Ausmaß der Schäden, auch um den Investor darüber zu informieren. Die Lehrwerkstatt und das Verwaltungsgebäude der früheren Firma Rasspe wurden von der Bauconzept Real Estate GmbH gekauft. In Kürze soll die Sanierung und der Umbau der Lehrwerkstatt im hinteren Bereich beginnen, in etwa acht Monaten sollte der Umbau des Haupttrakts in Angriff genommen werden.
Aufgrund des Feuerwehr-Einsatzes war die Straße Stöcken zwischen Kullerstraße und Kohlfurth (L74) bis in die Abendstunden gesperrt. Auch andere Straßen – wie die Remscheider Straße im Bereich Krahenhöhe – waren als Umleitungsstrecken überlastet, wie Leser gegenüber unserer Redaktion meldeten.