Spielplatz Engelsberger Hof Grillvorgaben werden missachtet

Solingen · Auf dem Spielplatz am Engelsberger Hof scheinen manche Besucher ihre gute Manieren zu vergessen.

Im Sommer ist der Engelsberger Hof ein beliebter Treffpunkt für Familien. Kein Wunder: Neben zahlreichen Kletter- und Spielgelegenheiten gibt es dort Tischtennisplatten, ein Basketballfeld und genügend Fläche, um Fußball zu spielen. Außerdem befindet sich in der Freizeitanlage am Rande der Ohligser Heide einer von zwei öffentlichen Grillplätzen in Solingen. Doch der große Andrang hat auch Schattenseiten: Nicht alle Besucher halten sich an die Spielregeln.

Wenngleich sich die Sonne am Sonntag erst am Nachmittag wirklich zeigte, herrschte auf den Spielgeräten reger Betrieb. Auch Marina Herth war nach Ohligs gekommen. „Ich bin super gerne hier. Die Kinder haben untereinander immer riesigen Spaß“, erzählte die Hildenerin. Vom hölzernen Unterstand aus beobachtete sie, wie sich ihre vierjährige Tochter auf den Weg zur bunten Kletterlok Schnaufi machte.

Die Situation in Marina Herths Rücken war wenig einladend. Wo Kinder und Eltern normalerweise vor der Sonne geschützt einen Moment ruhen sollen, hatte am Abend zuvor offenbar eine Party stattgefunden. Davon zeugten zumindest die Becher, leere Flaschen und Konfetti-Reste. „Das muss einfach nicht sein – hier gibt es genügend Mülleimer“, fand Herth. Doch die junge Mutter betonte: „Gott sei Dank liegt zwischen den Spielgeräten kaum Müll herum“. Tatsächlich konzentriert sich die Verschmutzung in der Freizeitanlage auf wenige Stellen. Ansonsten ist es weitestgehend sauber.

Auch mancher Grillfan scheint bisweilen seine guten Manieren zu vergessen. Ein Grillplatz gab am Sonntag ein besonders unschönes Bild ab: Neben leeren Bierflaschen lagen dort Plastikmüll, übrig gebliebenes Fleisch und benutzte Einweggrills. Dabei sind diese an öffentlichen Plätzen ausdrücklich verboten. Denn: Zwischen Glut und Boden müssen mindestens 35 Zentimeter liegen, um die Grasnarbe zu schonen. Auch bei anderen verwendeten Grills schien dieser Abstand am Sonntag nicht gegeben.

Mitte der vergangenen Woche sah es noch nicht so aus, als hätte am Engelsberger Hof am Wochenende überhaupt gegrillt werden können. Doch der Deutsche Wetterdienst setzte die Waldbrandgefahr am Sonntag von Stufe 4 („hohe Gefahr“) auf Stufe 3 („mittlere Gefahr“) herab. Dies hatte allerdings nicht zur Folge, dass die angebrachten Verbotsschilder von der Stadt entfernt wurden. Deshalb meldeten sich am Sonntagnachmittag unabhängig voneinander zwei Passanten bei der Polizei, die auf etwa zehn brennende Grills hinwiesen. Vor Ort machte sich eine Streife ein Bild der Lage. Die Rücksprache mit der Feuerwehr ergab, dass es zwar wünschenswert sei, wenn nicht gegrillt würde, es aber wegen der abgesenkten Waldbrandgefahr kein Verbot gebe.

Auch von der Pressestelle der Stadt heißt es: „Die Grillordnung ist an die Gefahrenstufen für Waldbrand gekoppelt. Auch wenn Stufe 3 gilt, bleibt es gefährlich, weil der Boden knochentrocken ist.“ Seit Montag herrscht wieder Stufe 4 und damit ein Grillverbot. In jedem Fall einzuhalten ist jedoch ein Mindestabstand von mindestens 25 Metern zwischen der Feuerstelle und dem nächstgelegenen Baum. Zu anderen brennbaren Gegenständen wie Sträuchern oder Bänken sollen es fünf Meter sein.

In der Praxis zeigte sich am Sonntag, dass diese Vorgaben kaum eingehalten werden. Gleiches gilt für den Konsum von Nikotin in Freizeitanlagen. Immer wieder ist im Engelsberger Hof bei schönem Wetter zu beobachten, dass einzelne Besucher Wasserpfeife rauchen. Das mag für den einen oder anderen eine gewisse Gemütlichkeit mitbringen, ist aber schlicht verboten.

Der Ordnungsdienst der Stadt mache auch am kommenden Wochenende am Engelsberger Hof Kontrollen, teilt Stadtsprecherin Birgit Wenning mit.

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