Solingen Griffe aus dem Holz des Wasserrades

Solingen · Güde produziert eine hochwertige Messeredition "Balkhauser Kotten". Die Hälfte des Erlöses bekommt das Kuratorium.

Alle 100 Jahre werden in Venedig die Pfähle, an denen die berühmten Gondeln festmachen, erneuert. Das Wasserrad am Balkhauser Kotten war bei seiner Auswechslung nicht so alt, und dennoch haben auch seine Eichenbalken wie das venezianische Gondelholz den Weg in die Produktion der renommierten Solinger Messermanufaktur Güde gefunden. Nach Briccole di Venezia gibt es jetzt die Edition Balkhauser Kotten, bestehend aus vier Messern. Rund die Hälfte des Verkaufserlöses kommt dem Kuratorium Balkhauser Kotten zugute, das die neuen Messer am Freitag im Schleifkotten an der Wupper präsentierte.

"Die Idee kam bei der Präsentation des Films 'Wirtschaft trifft Kultur, durch die Bergische Entwicklungsagentur", schildert Kuratoriums-Vorsitzende Nicole Molinari. Zusammen mit Güde-Chef Dr. Karl-Peter Born wurde die Idee geboren, das Eichenholz des 2008 außer Betrieb genommenen Wasserrades für Messergriffe und somit ein ganz einzigartiges Solinger Produkt zu verwenden. "Die Leute wollen wieder Eiche haben, lange galt das Holz ja als altmodisch", sagt Peter Born. Verarbeitet wurde das Holz des Wasserrades nach rund viermonatiger Trocknung wie jedes andere Eichenholz auch, es wurde geschnitten, gefräst und montiert.

Dass die vier Messer der Serie das Signet des Balkhauser Kottens tragen, ist Nicole Molinari besonders wichtig: "Jedes Mal, wenn sie sich eine Scheibe Brot abschneiden, werden sie an den Kotten erinnert." Bedauerlich findet es die Vorsitzende, dass die Messer nicht im Kotten verkauft werden. Das Kuratorium will jedoch eine Vitrine aufstellen, in der die Messer zu sehen sind. Wer ein Messer kaufen will, kann dies im Internet oder gleich über die Firma Güde. Geplant sind auch Rabattaktionen, die Monat für Monat eine andere Zielgruppe erreichen sollen. Zunächst bekommen einmal alle 45 Vereinsmitglieder einen 15-prozentigen Rabatt, einen Monat später könnte sich Nicole Molinari eine Aktion für Geburtstagskinder vorstellen.

Die Summe, die der Verein durch den Messerverkauf einnimmt, ist nach Ansicht der Vorsitzenden sehr interessant. Pro Mitglied nehme man ja nur 30 Euro Jahresbeitrag ein und die Investitionen in das Gebäude aus dem 16. Jahrhundert seien sehr hoch. Dass aus einer "spinnerten Idee" jetzt so ein tolles Ergebnis geworden ist, freut Kuratoriumsvorsitzende Molinari sehr, und sie hofft nun auf viele Käufer.

(RP/ac)
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