Solingen Graf-Wilhelm-Platz wird zum Basketball-Paradies

Solingen · Über 60 Teams waren gestern in Solingen zu Gast, um bei der NRW Streetball Basketball Tour die Besten der jeweiligen Altersklassen auszuspielen. Dabei stand vor allem das Fairplay im Vordergrund.

Es ist laut auf dem Graf-Wilhelm-Platz. Der bassige Sound, der aus den großen, schwarzen Boxen dröhnt, ist jedoch nicht die einzige Geräuschquelle an diesem sonnigen Tag. Untermalt wird die Akustik von zahlreichen Basketbällen, die beim Dribbeln den Asphalt auf und ab springen. So klingt Streetbasketball. So klang auch Solingen gestern.

Über 60 Teams aus dem ganzen Bundesland trafen sich auf dem Graf-Wilhelm-Platz, um bei der achten Station der diesjährigen "NRW Streetbasketball Tour" auf zwölf Körben die Besten der jeweiligen Altersklassen auszuwerfen. Mit am Start waren über zehn Teams aus der Klingenstadt, darunter zahlreiche Spieler der TSG-Sharks, die in Solingen dem Basketballsport einst neues Leben einhauchten. Einer von ihnen war Salih Gürleyen. Der 14-Jährige ist bei der TSG als Aufbauspieler aktiv und spielte gestern mit drei Freunden unter dem Team-Namen "Big Four" erstmalig in der Altersklasse Jahrgang 1999. "Just for fun", sagte Salih mit Ball auf seinem Schoß und hatte somit den Grundgedanken des Turniers schnell verinnerlicht.

"Bei der NRW Streetbasketball Tour geht es um den sportlichen Gedanken - um's Fairplay", sagte Christopher Winter vom Solinger Sportbund (SSB), der als Mitglied im Organisationsteam aktiv war. Nicht nur die Spieler auf den Plätzen, sondern auch die Helfer des SSB bewiesen gestern, dass Basketball eine Team-Sportart ist und waren mit 30 ehrenamtlichen Helfern vor Ort.

Die Grundregeln des Turniers sind simpel: Gespielt wird in Dreierteams, ein Team besteht aus vier Spielern, einschließlich Ersatzspieler. Ein Feldkorb oder ein Freiwurf zählt je ein Punkt, erfolgreiche Würfe außerhalb der Zwei-Punkte-Linie zählen zwei Zähler. Ein Spiel endet vorzeitig, wenn ein Team mit zwei Punkten Vorsprung 16 Punkte erreicht hat. Normalerweise dauert eine Spielrunde ansonsten zwölf Minuten.

Auch Peter Kolb nahm gestern zum ersten Mal teil bei dem Turnier, das bereits seit 21 Jahren existiert. Zwar reichte es am Ende zu keinem Platz auf dem Siegertreppchen, doch damit rechnete in seinem "Team Boss" sowieso niemand. "Hier gibt es viel bessere Spieler als wir", sagte der 24-jährige Hobby-Basketballer aus Solingen, der auf der Center-Position unter dem Korb agierte. Dass die großen und kleinen Dribbler gestern am Graf-Wilhelm-Platz auf Korbjagd gingen, ist neu. In den Jahren zuvor wurde das Turnier nahe des Schulzentrums am Vogelsang ausgetragen. "Dieser ist auf jeden Fall am attraktivsten", erklärte Georg Kleine vom Westdeutschen Basketballbund die Gründe, weshalb die Klingenstadt 2014 erneut den Zuschlag erhielt. Wie beliebt das Turnier ist, zeigt, dass jedes Jahr 16 Austragungsorte aus rund 50 Bewerbungen selektiert werden müssen. Nach dem gestrigen Erfolg wird Solingen wohl nicht zum letzten Mal den Klang des Streetbasketball erlebt haben.

(RP)
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