Solingen Glänzende Schneidwaren-Geschäfte

Solingen · Gemessen am Umsatz hat die Schneidwaren- und Besteckbranche in den vergangenen zwölf Monaten "eines der besten Jahre" erlebt, sagt der Geschäftsführer des Industrieverbandes Schneid- und Haushaltswaren (IVSH), Jens-Heinrich Beckmann.

 Qualitätsmesser sind gefragt. Die Branche hat 2014 ein erfolgreiches Geschäftsjahr erlebt.

Qualitätsmesser sind gefragt. Die Branche hat 2014 ein erfolgreiches Geschäftsjahr erlebt.

Foto: Mak (Archiv)

Das zeichnete sich schon nach der gut verlaufenen Frankfurter Konsumgütermesse Ambiente im Februar dieses Jahres ab, nach wie vor ein Stimmungsbarometer und ein Treffpunkt für die Schneidwaren- und Besteckunternehmen. "Im Laufe des Jahres ist es dann immer besser geworden", so Jens-Heinrich Beckmann.

Schon 2011 und 2012 konnten die Schneidwaren- und Besteckfirmen beim Umsatz jeweils um 8,5 Prozent ihre Umsätze steigern, im Geschäftsjahr 2013 erreichte die Branche mit einem Gesamtumsatz von 2,14 Milliarden Euro immerhin noch ein Plus von einem Prozent. "Der Vertrieb über den klassischen Einzelhandel bleibt aber ein Problem", sagt Beckmann, "wachsen wird weiter der Online-Handel".

Viele Unternehmen der überwiegend in Solingen ansässigen Schneidwarenfirmen halten nämlich selbst Online-Shops vor. "Das machen fast alle, manche Unternehmen liefern zum Teil über 100 Pakete am Tag aus." Andererseits seien die Unternehmen aber auf den stationären Handel angewiesen, damit die Kunden die Schneidwaren "sehen und anfassen können", weiß Jens-Heinrich Beckmann.

Gut 100 Unternehmen sind dem IVSH angeschlossen, die Branche beschäftigt insgesamt rund 10.500 Mitarbeiter. "Es gab in diesem Jahr keine Kurzarbeit oder Entlassungen. Im Gegenteil, fast die Hälfte der Unternehmen hat Arbeitskräfte für die Fertigung gesucht", berichtet Jens-Heinrich Beckmann. Zudem sei in die Fertigung (Maschinen) investiert worden.

Auch für 2015 sind die Schneidwaren- und Besteckfirmen optimistisch. Nach einer aktuellen IVSH-Umfrage gehen 56 Prozent der Mitgliedsunternehmen davon aus, dass sie auch 2015 ein Plus erreichen werden. 44 Prozent erwarten gleichbleibend gute Geschäfte. Mit einer Zunahme im Export rechnet ein Drittel, 56 Prozent sehen hier keine Veränderung und nur elf Prozent gehen von einer Abnahme bei den Auslandsgeschäften aus. "Die Auftragsbücher der Unternehmen sind bis zu drei Monaten und darüber hinaus gefüllt", sagt der IVSH-Geschäftsführer. Das wirkt sich auf die Beschäftigung aus: In 67 Prozent der befragten Firmen sind Überstunden die Regel.

(RP)
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