Anssichtssache Stadt muss einen Vorrat an Gewerbeflächen vorhalten

Mit Blick auf die Zukunft und die Entwicklung der Stadt ist eine mittel- bis langfristig angelegte Gewerbeflächenvorsorge unabdingbar.

Eine florierende Wirtschaft ist gut für die Entwicklung einer Stadt. Zumal Unternehmen, die sich entwickeln, nicht nur Arbeitsplätze schaffen, sondern auch Gewerbesteuer an die Kommune überweisen. Beides ist gleichermaßen wichtig für ein Gemeinwesen.

Der Stadt beziehungsweise der Wirtschaftsförderung ist es aber auf der anderen Seite vorbehalten, die Grundlagen dafür zu schaffen, dass Unternehmen am Standort expandieren können. Von daher ist eine Vorsorge mit Gewerbeflächen unabdingbar.

In Solingen werden beispielsweise jährlich rund fünf Hektar an Gewerbeflächen von der Wirtschaftsförderung verkauft. Auf Grundlage dieser Zahl ist es eine einfache Rechenaufgabe, bis der derzeit noch vorhandene Bestand aufgebraucht ist. Vor allen Dingen wissen die Stadtverwaltung und die Politik aber auch, wie lange es braucht, um neue Gewerbeflächen zu entwickeln – oder aber Brachen zu reaktivieren. Hier muss unter Berücksichtigung des Umwelt- und des Naturschutzes sorgsam abgewägt werden, welche Flächen einst auf die Angebotsseite kommen – und von welchen man lieber die Finger lässt. Bürgerinitiativen sorgen für ein notwendiges Augenmaß und zusätzliche Informationen. Am Ende des Diskussionsprozesses muss stets eine für alle Seiten tragbare Lösung stehen. Wobei, wie gesagt, auf Gewerbeflächen in einer Stadt eben nicht verzichtet werden kann.

Noch ist es um den Flächenbestand in Solingen aber ganz gut bestellt. Zumindest für die nächsten Jahre zeichnet sich bei gleichbleibenden durchschnittlichen Jahresverkäufen zurzeit kein Engpass ab. Es sei denn, ein Investor würde auf einen Schlag beispielsweise die sofort verfügbaren 40.000 Quadratmeter Fürkeltrath I kaufen und bebauen. Dann könnte es unter Umständen eng werden. Zumal jeder weiß, dass Baurecht zu schaffen für andere Flächen, die man bereits in der Hinterhand hält, nicht von heute auf morgen über die Bühne gehen kann.

Gemeinsam mit allen Beteiligten Flächenvorsorge betreiben, diese Vorgehensweise ist für das Funktionieren der Stadt erforderlich. Und auch wenn es schwerfällt und Naturschutz und Wirtschaftsaspekte aufeinanderprallen – ein Interessenausgleich muss geschafft werden, Kompromisse stehen am Ende des Diskussionsprozesses. Die Flächenvorsorge muss zudem mittel- bis langfristig angelegt sein. Gelingt das, dann gibt es keine kurzfristigen Engpässe oder Absagen an Firmen.

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