Solingen Geradelt für den guten Zweck

Solingen · Ratsmitglied Rainer Gerhards (DSW) hat bei der Stadtwerke-Aktion "Strampeln für Solingen" mit 4000 Kilometern die beste Einzelleistung erzielt. Gestern ging das Projekt zu Ende, seit dem 3. Juli waren 14 Teilnehmer in zwei Gruppen mit dem E-Bike unterwegs.

 Geschafft: Rainer Gerhards hat gestern wie alle anderen Teilnehmer von "Strampeln für Solingen" sein E-Bike wieder abgegeben.

Geschafft: Rainer Gerhards hat gestern wie alle anderen Teilnehmer von "Strampeln für Solingen" sein E-Bike wieder abgegeben.

Foto: Anja Tinter

Er ist die ganze Nacht von Sonntag auf Montag durchgeradelt, die Korkenziehertrasse immer hoch und runter, um sein Ziel zu erreichen: Rainer Gerhards schaffte bei der Stadtwerke-Aktion "Strampeln für Solingen" 4000 Kilometer, und damit war das 70-jährige Ratsmitglied (DSW) mit Abstand der beste Einzelradler in den beiden Siebener-Gruppen, in denen neben Politikern noch Journalisten und Bürger für den guten Zweck radelten. "Das war schon ein bisschen langweilig", sagte Gerhards gestern Morgen zu seinem Endspurt beim Abschluss der Aktion im Rathaus, "ich habe immer nur auf den Tacho geschaut, ich wollte unbedingt die 4000 Kilometer knacken."

Am 3. Juli haben sich die beiden Gruppen aufgemacht. Pro gefahrenen Kilometer spenden die Stadtwerke 50 Cent. Nutznießer sind die Musikschule mit ihrem Projekt "JEKISS" (Jedem Kind seine Stimme), zum anderen der Coppelpark, der das Geld für die Streetballanlage einsetzen will. Zusammen wurden 21 112 Kilometer zurückgelegt, wobei die Gruppe Musikschule 14 348 Kilometer schaffte. Das entspricht einer Spendensumme von 7174 Euro. Das Team Coppelpark kam auf 6764 Kilometer (3382 Euro).

Die Korkenziehertrasse ist (noch) nicht überall beleuchtet. Doch das tat der Energieleistung von Rainer Gerhards keinen Abbruch: "Ich hatte mir auf dem Helm eine Taschenlampe festgeklemmt, das reichte, um genug sehen zu können." Ohnehin war die Trasse stets Ausgangspunkt seiner Fahrradtouren, aber auch in die Kohlfurth, nach Sonnborn, Hilden, Haan, Benrath, Zons und Langenfeld führten seine Routen. "Die ersten 500 Kilometer waren für mich schwierig, da fehlte mir noch die Kondition", erzählt der Politiker. Danach ging es besser und Gerhards hatte sich zunächst vorgenommen, 2500 bis 3000 Kilometer zu radeln. "An meinem 70. Geburtstag am 28. August hatte ich 2500 Kilometer, noch am gleichen Tag habe ich mich wieder aufs Rad gesetzt."

Auf 3800 Kilometer kam Rainer Gerhards bis zum vergangenen Samstagabend, am Sonntag um 6 Uhr war er wieder auf dem Rad, um die restlichen 200 Kilometer in Angriff zu nehmen — um seine persönliche Vorgabe zu meistern. "Jeder hat das gegeben, was er im Rahmen des Projektes leisten konnte", lobte Oberbürgermeister Norbert Feith gestern Vormittag die Leistung aller Teilnehmer.

Harald Günther beispielsweise, der ebenso wie Gerhards für die Musikschule unterwegs war, kam auf stattliche 3373 Kilometer, Hugo-Dieter Krohn (Coppelpark) hatte am Schluss 2451 Kilometer auf dem Tacho. DRK-Kreisgeschäftsführer und CDU-Ratsmitglied Jan Welzel (Musikschule) schaffte glatt 2500 Kilometer: Er musste mit einem Ersatzrad ausgestattet werden, sein E-Bike wurde in Düsseldorf gestohlen.

Aber auch die Urlaubszeit hinderte einige Teilnehmer nicht, aufs Radfahren zu verzichten. So reisten einige E-Bikes mit ihren Besitzern in die Dolomiten oder nach Portugal, um auch dort für Solingen zu strampeln. "Das Projekt war eine runde Sache", befand Andreas Schwarberg, Geschäftsführer der Stadtwerke Solingen. Ziel sei es auch gewesen, die Elektromobilität zu fördern, sei es nun mit dem Rad oder mit dem Bus. "Das E-Bike ist am Berg eine große Hilfe", weiß Schwarberg mit Blick auf Solingen und das Bergische Land. Das sei unter topographischen Aspekten ein sehr anspruchsvolles Radfahrgebiet.

(RP)
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