Solingen Gemeingefährlich - Ohligser muss in die Psychiatrie

Solingen · Ein 40-jähriger Angeklagter aus Ohligs muss als gemeingefährlich krank in die geschlossene Psychiatrie eingewiesen werden. Diesen Beschluss fasste am gestrigen Donnerstag das Landgericht Wuppertal. Die Richter sahen in ihrem Urteil insgesamt 19 gewaltsame Übergriffe des gelernten Industriemechanikers als erwiesen an. Seine Opfer waren ihm teils völlig unbekannte Passanten.

Bei den meisten Vorfällen ab vergangenem Frühjahr stellte das Gericht Schuldunfähigkeit fest. Dabei geht es um Prügelattacken, abgetretene Autospiegel und Steinwürfe gegen Autos auf der Hildener Straße. Der Vorsitzende Richter verdeutlichte dem Mann: "Es wäre vielleicht nicht so weit gekommen, wenn Sie ihre Medikamente genommen hätten." Laut eines Gerichtspsychiaters leidet der Mann seit 2001 an Verfolgungswahn. Eine Behandlung habe zunächst geholfen, der Angeklagte betrachtet sich aber nicht als krank. Die Taten hätten sogar noch schwerer ausfallen können.

Für weitere Übergriffe im Sommer 2014 ist der Angeklagte zudem zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt. Unter anderem hatte er im Sozialamt randaliert. Dem Gutachter zufolge war der 40-Jährige zu dieser Zeit noch eingeschränkt schuldfähig.

Die Gefängnisstrafe wird der Mann nicht absitzen müssen. Die Zeit in der Klinik wird auf die Haftzeit angerechnet, falls das Urteil rechtskräftig wird. Vorerst bleibt der Mann in einer geschlossenen Landesklinik untergebracht. Die Einweisung in die Psychiatrie gilt unbefristet, bis die Gemeingefährlichkeit aufgehoben wird.

(dilo)
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