Solingen Gemeinde will offen für Stadtteil sein

Solingen · Mit ihrem zweiten Kirchendürpel an der Wittenbergstraße feierte die evangelische Ohligser Gemeinde am Wochenende zugleich ihr 150-jähriges Jubiläum. Bei den Kindern war vor allem eine Fahrt mit dem Dürpel-Express begehrt.

 Die Plätze im Dürpel-Express waren begehrt. Die Eisenbahn drehte mit vielen fröhlichen Kindern eine Runde über den Fußweg der Grünanlage an der Parkstraße.

Die Plätze im Dürpel-Express waren begehrt. Die Eisenbahn drehte mit vielen fröhlichen Kindern eine Runde über den Fußweg der Grünanlage an der Parkstraße.

Foto: Stephan Köhlen

Schnell sicherte sich Julian (5) einen der begehrten Plätze im zweiten Waggon, dann setzt sich die Eisenbahn schnaubend in Bewegung: Der Dürpel-Express drehte mit den vielen fröhlichen Kindern eine Runde über den Fußweg der Grünanlage an der Parkstraße und kehrte nach einigen Minuten zum Ausgangspunkt an der evangelischen Stadtkirche Ohligs zurück. Deren Gemeinde lud am Samstag und Sonntag ihre Mitglieder und Gäste zum zweiten evangelischen Kirchendürpel ein.

In den ausgebauten Gemeinderäumen an der Wittenbergstraße lockte eine Spielstraße mit Kinderschminken und anderen Angeboten, im Innenhof machten es sich die Besucher bei Kaffee, Kuchen, Grillwurst und auch kühlen Getränken gemütlich und lauschten der Live-Musik auf der kleinen Bühne. Dort trat unter anderem der Kinder- und Jugendchor der Gemeinde auf. "Meine Tochter singt da mit", erzählte Bernhard Pantke, Julians Vater. Die Familie wohnt in der Innenstadt und gehört dementsprechend auch der Gemeinde nicht an, aber über das Hobby ihrer Tochter fand sie Anschluss an die Aktivitäten der Ohligser Kirche: "Wir sind auch schon bei einer Veranstaltung an Weihnachten hier gewesen", berichtete Pantke.

"Es ist uns wichtig, Menschen anzusprechen, mit denen wir sonst nicht in Kontakt kommen", bekräftigte Stefan Jaeger vom Vorstand des Fördervereins evangelische Jugend Ohligs (FEJO). Dessen Mitglieder organisieren schon seit fast 30 Jahren Sommerfeste der Gemeinde, die lange auf dem Grundstück des mittlerweile aufgegebenen Gemeindezentrums an der Erlenstraße stattfanden. "Begonnen hat damals eigentlich alles als Nachbarschaftsfest", erzählte Jaeger und fügte schmunzelnd hinzu: "Das war wohl auch so etwas wie eine Entschädigung für die Nachbarn wegen der Lautstärke in der Einrichtung."

Inzwischen liegt das Festgelände mitten in Ohligser und die Feierlichkeiten werden noch größer aufgezogen: Über 100 Helfer kauften ein, bauten auf und betreuten Stände und Spielstätten an den zwei Tagen und trotzten auch der regenreichen Witterung. "Wir sind ein eingespieltes Team", sagte Jaeger und lobte den Zusammenhalt innerhalb des Stadtteils: "Wir arbeiten schon seit längerer Zeit gut mit der Ohligser Werbe- und Interessengemeinschaft zusammen."

Der gute Draht zum Einzelhandel mache Feste wie den Kirchendürpel erst möglich, sagte Jaeger. So bekam die Gemeinde Lebensmittel von lokalen Anbietern zu vergünstigten Preisen. Auf Waren von Discountern verzichteten die Veranstalter aber genauso bewusst wie auf Kunststoffgeschirr.

(ied)
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