Aus den Gemeinden Eltern halten Bücherei St. Engelbert offen

Mitte · Nach dem Ausscheiden der langjährigen Leiterin stand die katholische Einrichtung vor dem Aus.

 Simone Hennig und Riccarda Maschke bauen einen neuen Mitarbeiterstamm auf.

Simone Hennig und Riccarda Maschke bauen einen neuen Mitarbeiterstamm auf.

Foto: Alexander Riedel

Das Thema „Fahrradfahren ist entenleicht“ regte die Phantasie der jungen Gäste an: Im Anschluss an das Bilderbuchkino ließen sie ihrer Kreativität im Gemeinschaftsraum freien Lauf, malten Fahrräder und bastelten Reflektoren. Aktionen wie diese solle es regelmäßig geben, erklärt Simone Hennig. Sie leitet seit März die Katholische Öffentliche Bücherei (KÖB) an St. Engelbert. Ihre Vorgängerin Margit Wolf hatte sich zuvor nach drei Jahrzehnten zurückgezogen. „Sie hat immer sehr viel Herzblut in ihre Tätigkeit hineingesteckt“, lobt Hennig, selbst Mutter eines früheren Kindergartenkindes an St. Engelbert.

„Die Bücherei war eng an den Kindergarten gekoppelt“, berichtet sie. Dementsprechend schmerzvoll erschien ihr der Gedanke, dass die Einrichtung womöglich wegen Personalmangels für immer würde schließen müssen. Und genau das drohte für den Fall, dass sich keine neuen Mitarbeiter finden ließen.

So ergriffen Hennig und Mitstreiterin Riccarda Maschke die Initiative. „Wir haben gesagt, wir würden das gern weitermachen und haben andere Eltern aktiviert“, berichtet Hennig. Zu Beginn des Jahres war die Bücherei geschlossen, seit März ist sie wieder offen. Zu viert kümmern sich die Ehrenamtler, alle aus dem Umfeld des Kindergartens in unmittelbarer Nachbarschaft, inzwischen um den Erhalt der kleinen, aber gemütlichen Bücherei hinter dem katholischen Gotteshaus. 2000 Medien liegen dort für die Besucher bereit. Vor allem Bücher für die Kleinen, von der Erzählung für Erstleser bis zum altersgerechten Sachbuch, finden sich hier in den Regalen. Aber auch für ihre Eltern ist etwas dabei: Romane sowie Bücher zum Thema Religion, Freizeit oder Familie ergänzen das Angebot. „Das würden wir gerne erweitern und modernisieren“, sagt Hennig. So sollen bald zum Beispiel TipToi-Bücher, die das Lesen durch Audio-Elemente ergänzen, und Tonieboxen – würfelartige Abspielgeräte – hinzukommen. Finanziert wird die Einrichtung teils aus Gemeindemitteln, teils durch Zuschüsse des Erzbistums.

Und auch an den Öffnungszeiten feilt das Team: Aktuell ist die Bücherei an der Sandstraße 20 nur mittwochs zwischen 14.30 Uhr und 16.30 Uhr. „Wir wollen auf jeden Fall an zwei Tagen pro Woche öffnen“, bekräftigt Hennig. Dazu jedoch braucht es weitere Unterstützer, die ein wenig Zeit in die Arbeit investieren. Mit deren Hilfe will Simone Hennig auch den Bücherei-Betrieb stärker an die sonstigen Angebote für den Nachwuchs an St. Engelbert andocken. Schließlich gibt es auf dem Gelände einen Mehrzweckraum mit allerlei Spielmöglichkeiten – und seit dem vergangenen Herbst eine Boulebahn im Freien.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort