Solingen Gefahrenmeldung kommt per Funk

Solingen · Als erstes Bundesland warnt Nordrhein-Westfalen seit Mittwoch flächendeckend mit CB-Funk vor Baustellen und anderen Gefahrenpunkten auf den Autobahnen. Bundes- und Landesverkehrsminister stellten das System am Rastplatz Ohligser Heide vor.

Wer auf der Autobahn arbeitet, lebt gefährlich. Ob es an einer Baustelle ist oder im Streckenkontrollfahrzeug, die Mitarbeiter der Straßenmeistereien haben ein dreimal höheres Unfallrisiko, als die übrigen Verkehrsteilnehmer. In Nordrhein-Westfalen leben sie künftig ein wenig sicherer, denn das am Mittwoch flächendeckend eingeführte Frühwarnsystem sorgt dafür, dass vor allem Lastwagenfahrer sich mit größter Vorsicht den Gefahrenstellen und Engpässen nähern.

Der Fahrer hört das Warnsystem über seinen CB-Funkempfänger, erst wenn der Lkw weniger als 30 Stundenkilometer fährt, schaltet sich das System aus. Und weil NRW das erste Bundesland ist, das dieses System einführt, kamen gestern sowohl Bundesverkehrsminister Dr. Peter Ramsauer als auch sein NRW-Landeskollege Lutz Lienenkämper zum Rastplatz Ohligser Heide an der A 3, um das Frühwarnsystem vorzustellen.

233 Sender installiert

Auch wenn sich der Bundesminister ob des Verkehrslärms nur schwer Gehör verschaffen konnte: Seine deutlichen Wort kamen an, vor allem bei den Mitarbeitern der Straßenmeisterei. "Diese Leute machen oft einen lebensgefährlichen Job", sagte Dr. Peter Ramsauer.

Das System wurde in Bayern als Pilotprojekt erprobt und hat sich so gut bewährt, dass es sich der Bund 640 000 Euro kosten lässt, die Autobahnen in NRW flächendeckend mit den 233 Funkwarnsendern auszurüsten. Weil die meisten Lkw-Fahrer über CB-Funk verfügen, hat man sich für diesen Informationsweg entschieden.

Der Lkw- und Schwerlastverkehr hat in den letzten Jahren erheblich zugenommen, das macht die Baustellen für die dort Tätigen sehr gefährlich. Hinzu kommt, dass die Brummifahrer bei enger Kolonnenfahrt manchmal die Hinweise auf Gefahrenstellen übersehen. Die gestern geschalteten Sender haben eine Reichweite von 350 Metern, erreichen das Fahrzeug also kurz vor der Gefahrenstelle. Sie werden verkehrsabhängig gesteuert und sollen helfen, die Sicherheit aller, die sich auf der Autobahn bewegen, zu verbessern.

"Ich habe die Unfallgefahr der dicht an dicht fahrenden Lkw selbst gesehen, als ich diese Woche mit meiner Familie auf NRW-Autobahnen unterwegs war, erzählte Peter Ramsauer bei der Vorstellung gestern auf der Rastplatz Ohligser Heide. Bei 70 000 Tagesbaustellen pro Jahr, so der Minister, sei es wichtig, die Gefährung der Mitarbeiter der Straßenmeistereien zu reduzieren.

Die Einführung zeige auch die gute Zusammenarbeit zwischen Bund und Land, sagte Winfried Pudenz, der Hauptgeschäftsführer des Landesbetriebs Straßenbau NRW. Er ist davon überzeugt, dass das neue System von den Lkw-Fahrern als zusätzliches Instrument genutzt wird.

Die Sender sind in mobilen Absicherungstafeln, Kehrmaschinen oder Streckenkontrollfahrzeugen montiert, sie weisen in sieben Sprachen auf die nahende Gefahrenquelle hin.

(RP)
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