Solingen Gastronomie sieht Hygiene-Ampel kritisch

Solingen · Äußerst kritisch sehen die Solinger Gastronomiebetriebe das geplante Hygiene-Barometer.

"Transparenz und Kennzeichnung sind in Ordnung, aber das das Gastgewerbe deswegen schon jetzt vom NRW-Verbraucherschutzminister an den Pranger gestellt wird, ist nicht in Ordnung", sagte am Dienstag der Geschäftsführer des Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga) Nordrhein, Christian Jäger, auf der Jahresversammlung der Kreisgruppe Solingen im Restaurant "Bei Druckrey's".

Zeigt die Ampel grün, ist gesundheitlich alles unbedenklich, bei gelb gab es Beanstandungen der kontrollierenden Lebensmittelüberwachungsämter und der Betrieb müsste vorübergehend geschlossen werden. Steht die Hygieneampel auf rot, müsste der Betrieb geschlossen werden.

Noch ist es aber nicht so weit. Die Landes-Verbraucherminister haben jetzt die Bundesregierung aufgefordert, das Vorhaben in ein Gesetz zu fassen. "Das Gesetz muss Hand und Fuß haben und darf nicht mit heißer Nadel gestrickt werden", wünscht sich die Kreisvorsitzende Petra Meis-Wachauf. Zumal auch die Bewertungs- beziehungsweise Kontrollkriterien noch gar nicht genau feststehen. "Ist beispielsweise das Handwaschbecken in der Küche an der falschen Stelle, kann dies zu Punktabzügen führen", weiß Christian Jäger.

Aber nicht nur über die Hygieneampel haben die Mitglieder der Solinger Dehoga-Kreisgruppe (insgesamt 150 Mitgliedsbetriebe) auf ihrer Jahresversammlung diskutiert, sondern überdies über das Nichtraucherschutzgesetz. Nach einem Urteil des Oberlandesgerichtes Münster sind Raucherclubs laut Jäger verboten, abgetrennte Raucherbereiche in Gaststätten und auch die Raucherkneipe aber weiter erlaubt. "Hier konnte ich unsere Mitgliedsbetriebe beruhigen", so der Dehoga-Geschäftsführer.

Vorgestellt hat sich bei der Jahresversammlung zudem Corinna Schlupp. Die städtische Mitarbeiterin kümmert sich gezielt um die Solinger Tourismuswerbung — unter dem Dach und in Zusammenarbeit mit der Bergischen Entwicklungsagentur. Davon können auch die Gastronomiebetriebe profitieren, weiß Petra Meis-Wachauf. Sie kündigte an, dass jetzt ein barrierefreier Gastronomieführer für Solingen, Wuppertal und Remscheid erstellt werden soll.

(RP)
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