Schloss Burg Gastronomen kritisieren Schlossbauverein

Burg · Zu wenig Parkplätze für Motorradfahrer und Events, von denen die Restaurants in Burg kaum profitieren – die Wirte im Stadtteil wünschen sich Verbesserungen. Denn über eines sind sich alle einig: Schloss Burg gehört die Zukunft.

 Zum Kunsthandwerker-Markt kamen im vergangenen Oktober zahlreiche Besucher nach Schloss Burg. Aus Sicht der Wirte finden aber zu wenige Gäste den Weg zu ihren Restaurants, die unterhalb der eigentlichen Schlossanlage liegen.

Zum Kunsthandwerker-Markt kamen im vergangenen Oktober zahlreiche Besucher nach Schloss Burg. Aus Sicht der Wirte finden aber zu wenige Gäste den Weg zu ihren Restaurants, die unterhalb der eigentlichen Schlossanlage liegen.

Foto: Meuter, Peter (pm)

Noch lässt der Frühling auf sich warten. So prognostizieren die Meteorologen für die nächsten Tage in Solingen gerade acht Grad und eine Regenwahrscheinlichkeit von 90 Prozent. Doch die mittelfristigen Vorhersagen sprechen bereits eine andere Sprache. Jedenfalls könnte Ende Februar erstmals in diesem Jahr die Zehn-Grad-Marke deutlich geknackt werden – was zur Folge hat, dass in den gastronomischen Betrieben rund um Schloss Burg langsam die Vorbereitungen auf die warme Jahreszeit in Gang kommen.

Allerdings ist die Vorfreude auf den Frühjahrsstart mancherorts noch etwas getrübt. Denn mit den ersten Sonnenstrahlen entdecken – gerade an den Wochenenden – auch wieder viele Motorradfahrer Burg als lohnendes Ausflugsziel. Wobei die Zahl der Parkplätze für Biker vor allem in Oberburg recht begrenzt ist, so dass einige Wirte im Stadtteil mittlerweile eine möglichst schnelle Verbesserung der Situation fordern.

„Wir benötigen dringend mehr Stellplätze für Motorräder“, sagte jetzt beispielsweise Axel Eberhard, der seit rund zehn Jahren zusammen mit seiner Frau Almuth das „Waffelhaus auf Schloss Burg“ führt und der in dieser Zeit eine deutliche Zunahme des Zweirad-Ausflugsverkehrs zu dem bergischen Wahrzeichen registriert hat. Parallel, so Eberhard, sei die entsprechende Infrastruktur im Schatten des Baudenkmals jedoch nicht in vergleichbarer Weise gewachsen. Dies liege nicht zuletzt daran, dass sich der Schlossbauverein bis heute der Schaffung eines Biker-Parkplatzes am Eingang zur Schlossanlage verschließe.

Eine Kritik, die der Schlossbauverein in dieser Form nicht nachzuvollziehen vermag. So hieß es in dieser Woche vonseiten des Vereins, eine Parkfläche direkt vor dem Schloss vertrage sich nicht mit den Auflagen des Denkmalschutzes. Und Vergleichbares gelte auch für den gebührenpflichtigen Parkplatz neben dem Grabentor, für den einige Wirte schon vor geraumer Zeit einen Ausbau zu einem Parkhaus vorgeschlagen hatten.

Gleichwohl könnte gerade jene Stellfläche in diesem Jahr die Parkraumsituation in Burg zumindest ein wenig entspannen. Denn wie Klaus-Dieter Schulz als Vorsitzender des Schlossbauvereins am Freitag noch einmal betonte, wird der Parkplatz nach einer Unterbrechung von fünf Jahren bald wieder voll nutzbar sein.

 Axel und Almuth  Eberhard führen das  „Waffelhaus“ in  Oberburg seit rund  zehn Jahren.

Axel und Almuth Eberhard führen das „Waffelhaus“ in Oberburg seit rund zehn Jahren.

Foto: Martin Oberpriller

Gleichzeitig sind es aber nicht nur die Parkplätze, die den Gastronomen zu schaffen machen. Mindestens genauso schwer wiegen aus ihrer Sicht manche Veranstaltungen, die auf Schloss Burg stattfinden. Die Klage der Wirte: Bei Events wie den Mittelaltermärkten wirkten die Imbissstände im Schloss wie unsichtbare Barrieren, die dafür sorgten, dass die Besucher erst gar nicht zu ihren Restaurants und Gaststätten unterhalb der Schlossanlage gelangten.

Ohnehin fühlen sich einige Gastwirte im Vergleich zu den von der Remscheider „Team Gastronomie“ betriebenen Lokalen im Schloss selbst eher stiefmütterlich behandelt. „Alles ist darauf ausgerichtet“, klagte nun ein weiterer Gastronom, der sich vom Schlossbauverein nicht ernst genommen fühlt. „Vorschläge von unserer Seite“ würden zum Beispiel „regelmäßig angebügelt“, so der Wirt.

Auch das will Klaus-Dieter Schulz nicht so stehen lassen – wobei der Schlossbauvereins-Chef am Freitag gemeinsam mit Schatzmeister Klaus Hinger Gesprächsbereitschaft signalisierte. Es sei auf jeden Fall wichtig, sich weiter im Sinne von Burg gegenseitig auszutauschen, sagte Hinger.

Besondere Erwartungen wecken in diesem Zusammenhang die beiden neuen Quartiersmanagerinnen für den Stadtteil. Diese suchen zurzeit den Kontakt zu allen Gastronomen. Ferner ist für nächsten Dienstag auch ein Gespräch mit dem Schlossbauverein geplant. Denn tatsächlich gehen sämtliche Beteiligte davon aus, dass Burg im Rahmen der Schloss-Sanierung in den kommenden Jahren einen Aufschwung nimmt und zu einem der touristischen Aushängeschilder – weit über die Region hinaus – wird.

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