St.-Augustinus-Gruppe Neuss verhandelt mit „Kplus Gruppe“ Solingen Fusionsverhandlungen werden konkret

Solingen / Neuss · Die Solinger Kplus Gruppe und die Neusser St. Augustinus-Gruppe haben ein halbes Jahr lang einen Zusammenschluss geprüft. Nun geben die Aufsichtsräte der katholischen Träger grünes Licht für ernsthafte Verhandlungen.

 Die Lukas Klinik an der Schwanenstraße in Ohligs ist nach dem Städtischen Klinikum das zweitgrößte Krankenhaus in Solingen. Es gehört zu der katholischen Kplus Gruppe.   Foto:  Stephan Köhlen

Die Lukas Klinik an der Schwanenstraße in Ohligs ist nach dem Städtischen Klinikum das zweitgrößte Krankenhaus in Solingen. Es gehört zu der katholischen Kplus Gruppe. Foto: Stephan Köhlen

Foto: Stephan Köhlen

Die Bemühungen um einen Zusammenschluss der Solinger Kplus-Gruppe mit der in Neuss ansässigen St. Augustinus-Gruppe gehen in die heiße Phase. So haben die Aufsichtsräte der beiden katholischen Krankenhaus-Unternehmen jetzt einen neuen Meilenstein gelegt und beschlossen, die bereits im Sommer begonnenen Sondierungsgespräche über eine potenzielle Fusion fortzuführen.

Das hat die Kplus-Gruppe, zu der unter anderem die St. Lukas Klinik in Ohligs gehört, am Dienstag auf Nachfrage unserer Redaktion bestätigt. Demnach ist vorgesehen, die weiteren Prüfungsarbeiten zunächst bis Mitte 2020 fortzusetzen. Wobei kein Zweifel daran besteht, dass es das erklärte Ziel beider Seiten ist, zu einem Zusammenschluss zu kommen.

„In den nächsten Monaten werden wir an einer zukunftsfähigen Führungs- und Trägerstruktur arbeiten, ein Finanzkonzept zur Sicherung der Wirtschaftlichkeit aufsetzen und einen Zehnjahresplan entwickeln“, kündigte der künftige Sprecher der Kplus-Geschäftsführung, Andreas Degelmann, an, der zurzeit noch als Assistent der Neusser Geschäftsführung arbeitet und zum 1. Januar nach Solingen wechselt.

Sollten die Verhandlungen über einen Zusammenschluss erfolgreich verlaufen und zudem die rechtlichen Bedingungen dafür geklärt werden, könnte ein neuer Gesundheitsanbieter mit fast 9000 Mitarbeitern entstehen. Denn so wäre es auch in Zukunft möglich, einerseits die Versorgung der Menschen in der Region sicherzustellen und anderseits das „unverwechselbare christliche Profil“ der bisherigen Gesellschaften zu erhalten, betonte eine Sprecherin der Kplus Gruppe am Dienstag.

Eine Sichtweise, die die St. Augustinus-Gruppe teilt. Gemeinsames Handlungsziel sei es, dass „wir links und rechts des Rheins starke und dauerhaft lebensfähige Strukturen“ schaffen“, sagte der Vorstandssprecher der Neusser Gesellschaft, Paul Neuhäuser, der ebenfalls auf die Wurzeln der katholischen Unternehmen verwies. So gelte es, die Versorgung von Alten, Kranken und Behinderten unter christlichen Vorzeichen sicherzustellen, unterstrich Neuhäuser.

Tatsächlich ist die St. Augustinus-Gruppe mit rund 5400 Beschäftigten an insgesamt 85 Standorten der größere der zwei potenziellen Partner. Zum Vergleich: Die Kplus Gruppe kommt mit 30 Einrichtugen, darunter das St. Lukas-Pflegeheim und das St. Joseph-Altenheim, auf etwa 3200 Mitarbeiter.

Das vergangene halbe Jahr war unter anderem dazu genutzt worden, die Rahmenbedingungen abzustecken. Dabei wurde die finanzielle Lage genauso geprüft wie ein möglicher Investitionsbedarf. Nun sei jedoch der Punkt erreicht, an dem man sich „ernsthaft über einen Zusammenschluss unterhalten“ könne, sagte der designierte Kplus-Chef Degelmann.

In diesen Gesprächen soll es weniger um inhaltliche, als vielmehr um technische Fragen gehen. Beispielsweise müssten vor einer Entscheidung Chancen und Risiken genau abgewogen werden, hieß es. Allerdings, so der Neusser Vorastandssprecher Neuhäuser, zeuge der jetzt erfolgte Beschluss der Aufsichtsräte zu weiteren Verhandlungen von Vertrauen in beide Unternehmen. Neuhäuser: „Das ist ein gutes Signal“.

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