Solingen Freundschaft zu Israel gestärkt

Solingen · Beim Festakt zum Tag der Deutschen Einheit würdigte Oberbürgermeister Norbert Feith (CDU) zugleich das 25-jährige Jubiläum der Städtepartnerschaft mit dem israelischen Ness Ziona. Dessen Bürgermeister Yossi Shvo erhielt den Ehrenring der Stadt Solingen.

Sichtlich gerührt und unter laut aufbrandendem Applaus nahm der Gast im Pina-Bausch-Saal des Theater und Konzerthauses die Auszeichnung entgegen. "Heute ist ein doppelter Feiertag", sagte Yossi Shvo, Bürgermeister von Ness Ziona, nachdem er aus den Händen von Oberbürgermeister Norbert Feith (CDU) den Ehrenring der Stadt Solingen erhalten hatte. "Der Rat möchte damit die aufrichtige Freundschaft und Treue würdigen, die Sie unserer Stadt entgegenbringen", sagte Feith in seiner Laudatio.

Ness Ziona, 25 Kilometer südöstlich von Tel Aviv, ist seit 1987 freundschaftlich mit der Klingenstadt verbunden. Schon beim ersten Besuch des damaligen Solinger Oberbürgermeisters Gerd Kaimer (SPD) war Shvo stellvertretender Bürgermeister Ness Zionas. Anlässlich des Jubiläums hatte eine Solinger Delegation im Frühjahr 2012 die 30 000 Einwohner zählende Stadt besucht. "Wir waren beeindruckt von der Warmherzigkeit der Menschen", berichtete Norbert Feith, der auch das sensible Verhältnis zwischen Deutschland und Israel hervorhob: "Wir haben im Altersheim in Ness Ziona Menschen getroffen, die die Gräuel der nationalsozialistischen Konzentrationslager erlebt haben."

Dennoch seien die Gäste aus der Klingenstadt mit offenen Armen empfangen worden. Yossi Shvo ergänzte in seiner Rede: "Unsere Städtepartnerschaft ist eine wichtige Säule in der Begegnung zwischen dem deutschen und dem jüdischen Volk." Dass der Besuch der israelischen Abordnung und die Vergabe des Ehrenrings mit den Feierlichkeiten zum Tag der Deutschen Einheit zusammenfielen, sei ein Zufall gewesen, sagte Norbert Feith, betonte aber: "Es ist eine glückliche Fügung."

Die Überwindung der deutschen Teilung mit der Wiedervereinigung am 3. Oktober 1990 sei ein "Teilprozess der Einigung Europas" gewesen. Auch die Städtepartnerschaft mit der israelischen Gemeinde markiere "einen gemeinsamen Weg aus dunkler Vergangenheit in eine lichte Zukunft". Als Gastgeschenk überreichte Yossi Shvo seinem Solinger Amtskollegen einen aus Metall geformten Davidstern.

Die Bergischen Symphoniker begleiteten den Festakt mit Werken von Franz Schubert und Antonio Vivaldi. "So hört es sich an, wenn wir ein Orchester haben", sagte Feith in Anspielung auf die Diskussionen um die Finanzierung der Symphoniker und erntete lang anhaltenden Beifall.

Die israelische Delegation hatte an den vorangegangenen Tagen neben der Müngstener Brücke und Schloss Burg auch die Musikschule besucht. Deren Sinfonieorchester bricht am kommenden Montag zu einer Reise in die israelische Partnerstadt auf.

25 Jahre nur der Anfang

Auf einer Videoleinwand sahen die Besucher des Theater und Konzerthauses Impressionen des Austausches zwischen den Städten und gemalte Bilder israelischer Jugendlicher. Eines davon zeigt einen von der deutschen und der israelischen Flagge eingerahmten Öl-Baum, der aus einem dunklen Sumpf heraus wächst und dessen knorriger Stamm üppiges Grün hervorbringt. Dieser Baum symbolisiere die Freundschaft zwischen beiden Staaten, sagte Norbert Feith und Yossi Shvo bekräftigte: "25 Jahre sollen nur der Anfang sein."

(ied)
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