Solingen Freundeskreis präsentiert "Pinas Reise" im Museum

Solingen · Am Anfang war die Installation. Die Foto-Installation aus der Reihe "Musée sentimental" von Wolfram und Güdny Schneider-Mombaur zeigt das Geburtshaus von Pina Bausch als Kulisse und nimmt mit Hilfe von "tanzenden" Rollern Bezug auf ihr Lebenswerk. Um einen passenden Rahmen zum Ausstellen dieser Installation zu finden, wandten sich Wolfram und Güdny Schneider-Mombaur an den Pina Bausch-Freundeskreis. Sehr schnell war die Idee geboren, eine Veranstaltung für alle Sinne zu organisieren, in deren Mittelpunkt Pina Bausch steht. Hierfür konnte der Soziologe und Autor Prof. Tilman Allert aus Frankfurt gewonnen werden, der in seinem neusten Buch die Kindheit von Pina Bausch aufgreift und frühen biographischen Weichenstellungen in Pinas Werdegang nachgeht. Bisher noch unveröffentlicht wird der Professor für Soziologie und Sozialpsychologie an der Goethe Universität Frankfurt aus seinem Manuskript mit dem Titel "Pina, das Kneipenkind" lesen.

 Stellten im Museum "Pinas Reise" vor: (v.l.) Jan Ulrich Hasecke, Anne Grafweg, Renate Höller, Güdny Schneider-Mombaur und Christoph Iacono.

Stellten im Museum "Pinas Reise" vor: (v.l.) Jan Ulrich Hasecke, Anne Grafweg, Renate Höller, Güdny Schneider-Mombaur und Christoph Iacono.

Foto: mak

"Pina zog vom Geburtshaus weg in die Welt", sagt Anne Grafweg, Vorsitzende des Pina Bausch-Freundeskreises. Und diese Reise wird auch musikalisch nachvollzogen. Regina Advento, jahrelanges Bausch-Ensemble-Mitglied, wird mit ihrer Band eine musikalische Reise nicht nur durch das Tanztheater, sondern auch durch die ganze Welt unternehmen. "Wir haben uns mit Tilman Allert abgesprochen", erklärt Pianist Christoph Iacono, "so dass der Text und die Musik ineinandergreifen." Alle Stücke spiegeln die Arbeit von Pina Bausch wider und entstammen dem Repertoire, das sich Regina Advento im Laufe der Zeit aus den Pina-Bausch-Liedern zusammengestellt hat. "Es war uns wichtig, dass es eine Weltreise ist", sagt Iacono. So werden auch unterschiedliche Sprachen zu Wort kommen. Sorgfältig wurden die Lieder ausgewählt, der Ausnahmetänzerin Pina angemessen. "Die Liedauswahl war für Pina sehr wichtig", weiß Christoph Iacono, "sie hat sehr lange danach gesucht." Die so zusammengestellte musikalische Lesung steht unter dem Titel "Pinas Reise" und findet am 20. Februar um 20 Uhr im Kunstmuseum Solingen statt. Mit dieser Veranstaltung möchte der rund 50 Mitglieder starke Pina Bausch-Freundeskreis die Erinnerung an eine besondere Tochter der Klingenstadt am Leben erhalten.

Da die Veranstaltung ein Gesamtkonzept ist, das alle Sinne ansprechen soll, "wird die Installation im selben Raum gezeigt, damit es eine Rückkopplung geben kann", betont Güdny Schneider-Mombaur. So kann das Publikum sehen und hören. "Es wäre schön, wenn sich die Leute über die Texte, die Musik und die Installation austauschen", wünscht sich Anne Grafweg. Eintrittskarten kosten an der Abendkasse 18 Euro.

(sue)
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