Solingen Freundeskreis Bibliothek: Streit geht weiter

Solingen · Der „Freundeskreis der Stadtbibliothek“ hat auf seiner Hauptversammlung, noch für 2006, eine neue Satzung beschlossen. Während bislang der Vereinszweck darin bestand, nur die Stadtbücherei zu unterstützen, soll jetzt nach den Worten des Vorsitzenden Hartmut Ritterskamp „auch an sozialen Brennpunkten“ gehandelt werden.

Die Gründe dafür liegen aber nicht allein im Karitativem. Es wurde deutlich, dass tiefe Risse den Verein durchziehen. Der Hintergrund: Noch unter der Ägide des alten Vorsitzenden Dr. Marius Fränzel war man dazu übergegangen, nicht mehr nur Spenden zu sammeln, sondern Bücher zu verkaufen. Die wurden zwar auch gegen eine „Spende“ abgegeben, aber zweifelhaft ist, ob das Finanzamt dies akzeptieren wird. „Es drohen Nachzahlungen“, erklärte Ritterskamp.

Die Schuld dafür geben er und andere dem 2006 entmachteten alten Vorstand. Der aber will dies so nicht stehen lassen und versuchte in Person Fränzels seinerseits, in die Offensive zu gehen. Nachdem dem Ex-Chef aber wegen Fristüberschreitung das Verlesen eines Briefes von Bücherei-Chefin Claudia Elsner-Overberg nicht gestattet wurde und er sich mit der Abwesenden kurzgeschlossen hatte, verließ Fränzel die Sitzung – nicht ohne vorher mit juristischen Schritten zu drohen, falls eine neue Satzung komme. Elsner-Overberg hatte in dem Brief ihrerseits für diesen Fall eine Zusammenarbeit ausgeschlossen. Beim Freundeskreis, der Ende 2006 einen Kassenbestand von über 10 000 Euro hatte, sieht man dem gelassen entgegen. Ritterkamp: „Die Bibliothek ist für uns nur noch eine Kontostelle.“

(RP)
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