Solingen Freunde wollen Hoffnung spenden

Solingen · Karsten Beier ist an Krebs erkrankt. Seine Schwester hat mit Familie und Freunden eine Benefizaktion gestartet.

Im Sommer 2012 änderte sich das Leben von Karsten Beier dramatisch: Der Solinger litt länger unter Rückenschmerzen, die schlimmer wurden. "Damals erhielt er die schlimme Nachricht, an Krebs erkrankt zu sein, sagt seine Schwester Stephanie Kalter.

Der Krebs hatte seinen Ursprung an der Niere und bahnte sich den Weg in das Rückenmark und in ein Hüftgelenk. Tapfer ließ der 45-jährige Dachdecker Therapien und Operation über sich ergehen. "Kasi, wie wir ihn nennen, ist eine Kämpfernatur", erzählt seine jüngere Schwester. "Aber natürlich hat er sich immer wieder gefragt, warum der Krebs ihn getroffen hat, er steht große Ängste aus."

Vor einigen Wochen musste Beier einen erneuten Rückschlag verkraften: Die Metastasen sind wieder gewachsen und drücken auf das Rückenmark. Innerhalb von fünf Tagen dann die erschreckende Erkenntnis: Er kann seine Beine nicht mehr bewegen. Erneut muss Karsten Beier all seine Kräfte mobilisieren.

Er soll dabei jede mögliche Unterstützung erhalten. Deshalb haben seine Familie und seine vielen Freunde ein Ziel: Sie möchten alles tun, um ihn aufzubauen. "Momentan bekommt mein Bruder eine Bestrahlung, von der wir hoffen, dass sie gegen den Krebs angeht. Aber er wird mit seiner Krankheit leben müssen." Im Krankenhaus konnte man nichts mehr für ihn tun und schickte den Krebspatienten nach Hause.

Doch in seiner geliebten Wohnung im ersten Stock kann Karsten Beier momentan nicht leben. Sie ist zwar behindertengerecht eingerichtet, aber die Treppen dorthin sind zum unüberwindbaren Hindernis geworden. Beier wohnt derzeit bei einer Freundin, die sich liebevoll um ihn kümmert. Doch die Sehnsucht nach der gewohnten Umgebung und der Eigenständigkeit bleibt.

"Mein Bruder spricht jeden Tag von seiner Wohnung und dem vertrauten Umfeld mit seiner geliebten Wupper, Schloss Burg und dem Wald", so Stephanie Kalter. Deshalb benötigt er ein Plattformlift, das es ihm möglich macht, 19 Stufen zu seiner Wohnung zu überwinden.

"Leider kostet ein solcher Lift sehr viel Geld. Den Betrag von rund 17 000 Euro können wir nicht alleine aufbringen", sagt Kalter. "Aber mit der Hilfe vieler Unterstützer wäre es kein Problem, Kasi diesen Traum zu erfüllen", hat sie sich überlegt und ihren Plan zusammen mit zahlreichen Mitstreitern auch direkt in die Tat umgesetzt. Unter dem Motto "Hoffnung für meinen Bruder" hat sie eine Spendenaktion bei Facebook angestoßen und die Medien mobilisiert. Bereits rund 1700 Euro sind zusammen gekommen. Der Höhepunkt der Aktion soll morgen ein Benefizkonzert auf dem Fronhof sein.

"Der Sänger der Solinger Band ,Mike and the Waiters' ist ein Freund von uns und hatte diese wunderbare Idee", freut sich Stephanie Kalter. Sie sei gerührt von der großen Anteilnahme am Schicksal ihres Bruders. Karsten Beier selbst hat die Aktion Aufschwung gegeben und viel Optimismus geschenkt. "Er spricht von nichts Anderem mehr und freut sich unheimlich über die Anteilnahme so vieler Menschen."

(RP)
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