Solingen Freizeitpark: Kein Käufer in Sicht

Solingen · Am 1. April wird Bruno Schmelter seinen Freizeitpark Ittertal wieder öffnen. Dabei sollte der Park längst in neuen Händen sein.

In den zurückliegenden Tagen hatten Bruno Schmelter und seine Angestellten alle Hände voll zu tun. Immerhin ist in den nun zu Ende gehenden Wintermonaten eine Menge Arbeit angefallen in dem kleinen Freizeitpark im Ittertal, der bereits seit über 100 Jahren eine echte Solinger Institution ist. Und der dies, geht es nach dem Noch-Eigentümer, auch bleiben soll. Denn weil bis heute kein Nachfolger für die Anlage gefunden ist, wird Bruno Schmelter auch in diesem Jahr wieder pünktlich am 1. April die Tore des Parks für seine Besucher aufschließen.

"Wir werden auf jeden Fall so lange weiter machen, bis es einen Käufer gibt", versicherte der Leiter des rund drei Hektar großen Areals jetzt einmal mehr auf Anfrage unserer Redaktion. Womit feststeht, dass Schmelter in der übernächsten Woche in seine 17. Saison im Ittertal starten wird, die es nach dem Willen des 73-Jährigen eigentlich gar nicht mehr hätte geben sollen. Der Grund: Bruno Schmelter will sich gemeinsam mit seiner Ehefrau endlich zur Ruhe setzen und hält, nachdem sich keines seiner Kinder bereit gefunden hat, den Freizeitpark mit der Zielgruppe für kleine Besucher zu übernehmen, händeringend Ausschau nach einem geeigneten Nachfolger.

Diese Suche gestaltet sich aber nach wie vor ausgesprochen schwierig. Wohl meldeten sich in den vergangenen Wochen und Monaten immer mal wieder potenzielle Kaufinteressenten. "Es gab tatsächlich eine ganze Reihe von Anfragen", zog Bruno Schmelter nun eine Zwischenbilanz. Gleichwohl zerschlugen sich am Ende bis zum heutigen Tag alle Verhandlungen über einen möglichen Stabwechsel im Ittertal.

Was wiederum im übertragenen Sinne durchaus in der Natur der Sache liegt. So befindet sich der im Jahr 1907 eröffnete Vergnügungspark inklusive Märchenwald zwar einerseits relativ verkehrsgünstig in der Nähe der Autobahn 46 und ist dementsprechend innerhalb kurzer Zeit von rund 1,5 Millionen Menschen in einem Umkreis von 20 Kilometern zu erreichen. Doch andererseits steht das Mindestangebot, bei dem Bruno Schmelter zu verkaufen bereit wäre, weiterhin bei 1,2 Millionen Euro. Und das ist wiederum eine stolze Summe - zumal einem neuen Eigentümer wegen des bestehenden Denkmalschutzes für die Fassaden sowie den Märchenwald lediglich in einem gewissen Maße Veränderungen gestattet wären.

Dabei bietet die Anlage nahe der Stadtgrenze zu Haan nach Ansicht von Experten durchaus Potenzial für eine künftige Weiterentwicklung, die die Geschichte des Geländes bewahren sowie parallel maßvolle Änderungen in Gang setzen würde. Gerade die Gastronomie im Ittertal könnte beispielsweise dafür sorgen, dass später sogar noch mehr als die bislang jährlich ungefähr 50.000 Besucher in den Solinger Norden kommen.

Das ist allerdings zurzeit noch sprichwörtlich Zukunftsmusik. Momentan laufen die Vorbereitungen für die Öffnung am 1. April planmäßig weiter. So gilt es unter anderem, die Figuren des Märchenwaldes herzurichten. Und es müssen all jene Schäden beseitigt werden, die durch die Stürme des vergangenen Winters verursacht werden. Damit die Gäste des Vergnügungsparks in der neuen Saison wieder das im Ittertal vorfinden, was sie teilweise seit Jahrzehnten kennen: einen familiären Betrieb für große und vor allem kleine Besucher.

www.ittertal.com

(or)
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