Freiwillige Feuerwehr Solingen Fuhrpark der Löschgruppen aufgerüstet

Solingen · Sechs neue Einsatzfahrzeuge sollen die ehrenamtlichen Brandschützer in Solingen auf den gleichen Standard bringen wie die hauptberuflichen Kollegen.

 Auf dem Rathausplatz standen die sechs neuen Löschfahrzeugen für die Freiwillige Feuerwehr im Mittelpunkt des Interesses.

Auf dem Rathausplatz standen die sechs neuen Löschfahrzeugen für die Freiwillige Feuerwehr im Mittelpunkt des Interesses.

Foto: Peter Meuter

Ein halbes Dutzend Feuerwehr-Fahrzeuge, jede Menge Blaulicht und über 30 uniformierte Einsatzkräfte: Wer am Samstag unbedarft am Rathaus vorbeifuhr, konnte auf den ersten Blick meinen, Zeuge eines Großeinsatzes zu werden. Eine Gefahr bestand allerdings zu keiner Zeit. Denn statt Rauchgasen sahen sich die anwesenden Feuerwehr-Leute eher einem beachtlichen Blitzlichtgewitter ausgesetzt.

Jeder, ob Pressefotograf, städtischer Angestellter oder privater Besucher, drückte wiederholt auf den Auslöser seiner Kamera, um das eindrucksvolle Bild festzuhalten: Sechs neue Löschgruppenfahrzeuge des Typs LF 10 hatte Oberbürgermeister Tim Kurzbach (SPD) gerade feierlich der Freiwilligen Feuerwehr übergeben. Das sei ein „bewusstes Zeichen des Respekts an die Kameraden“, betonte er. Von einer „nachhaltigen Investition“ sprach wiederum Sebastian Wagner, stellvertretender Leiter der Solinger Feuerwehr. Schließlich sei der zusätzliche Einsatz der Ehrenamtler neben den hauptamtlichen Kräften zur Gefahrenabwehr unverzichtbar. Das habe nicht nur der Einsatz während der Hochwasserkatastrophe im Juli einmal mehr deutlich aufgezeigt.

Und so sollen es die neuen Fahrzeuge folgerichtig auch den Freiwilligen Brandschützern ermöglichen, nach den gleichen einsatztaktischen Standards vorzugehen wie ihre hauptberuflichen Kollegen. Zur Ausrüstung gehören unter anderem Atemschutzgeräte, Wärmebildkameras, Gasmessgeräte, Überdrucklüfter und mobile Rauchvorhänge. Schon während der Fahrt können die Feuerwehrleute Schlauchleitungen verlegen, um eine längere Löschwasserversorgung aufbauen. Platz ist in den Autos auch für Luftpolster, wenn ein Sprung aus großer Höhe für Unglücksopfer die Rettung bedeutet. Eine Leiterentnahmehilfe soll den Ablauf vor Ort, wenn es buchstäblich auf jede Sekunde ankommt, zügiger machen. Auch Motorkettensägen, Tauchpumpen, Wassersauger und Schmutzwasserpumpen finden die Feuerwehrleute im Laderaum. „Erstmals haben alle Einheiten der Freiwilligen Feuerwehr einen einheitlichen Fahrzeugtyp als erstausrückendes Löschfahrzeug“, erklärt Gottfried Kreuzberg, Abteilungsleiter technische Dienste bei der Solinger Feuerwehr.

 Oberbürgermeister Tim Kurzbach sprach von einem „bewussten Zeichen des Respekts“.

Oberbürgermeister Tim Kurzbach sprach von einem „bewussten Zeichen des Respekts“.

Foto: Peter Meuter

Eine Aufstockung des Fuhrparks bedeutet die Modernisierung freilich nicht. Die Vorläufer der neuen Fahrzeuge hatten zuletzt nach und nach das Ende ihrer 15-jährigen Nutzungszeit erreicht. 2017 gründete sich ein Arbeitskreis, um sich mit den Anforderungen der Zukunft zu befassen. Die Federführung hatten die technischen Dienste inne. Aber auch die ehrenamtlichen Brandschützer konnten sich bei der Gestaltung einbringen. Nachdem sie am Samstag symbolisch die Schlüsel entgegengenommen und für die zahlreichen Fotos posiert hatten, kletterten die freiwilligen Feuerwehrleute in die Kabinen ihrer Fahrzeuge und steuerten die Löscheinheiten an – in Ohligs, Rupelrath, Mangenberg, Böckerhof, Gräfrath und Wald.

Die Löscheinheit Burg soll wiederum in den kommenden Jahren ein spezielles Löschfahrzeug bekommen. Hintergrund ist dabei, dass die Fahrzeuge im südöstlichen und eher entlegenen Solinger Stadtteil ohnehin anders ausgerüstet sind als ihre Pendants in innerstädtischen Gebieten.

 Die ehrenamtlichen Einsatzkräfte sind damit auf demselben technischen Stand wie die Berufsfeuerwehr.

Die ehrenamtlichen Einsatzkräfte sind damit auf demselben technischen Stand wie die Berufsfeuerwehr.

Foto: Peter Meuter

Neben den Verkehrsmitteln erneuert die Feuerwehr weiterhin auch ihre Gebäude – so zum Beispiel das Gerätehaus in Rupelrath und die Feuerwache II in Merscheid. Wenn letztere fertig ist, soll die zusammengelegte Löscheinheit der freiwilligen Feuerwehr in Merscheid/Ohligs wieder ins Gerätehaus auf dem Gelände an der Brunnen-/Saturnstraße einziehen. Einen Vollzug der Maßnahmen wird es aber wohl nicht mehr in diesem Jahr geben.

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