Solingen Fraglich, ob neue Schulen starten können

Solingen · Stadtdirektor Hoferichter erwartet Ende nächster Woche Klarheit. Neuer Molinari-Konflikt bei CDU?

Mehr Fragen als Antworten werfen die jüngsten Schulanmeldungen auf, bei denen die vierte Gesamtschule und die neue Sekundarschule die Mindestschüler-Zahlen von 100 beziehungsweise 75 Kindern deutlich verfehlten: Höhscheid fehlen noch 60 und Central 24 Schüler.

Erst Ende nächster Woche, wenn die Anmeldezweit-Wünsche der Eltern ausgewertet sind und das am kommenden Mittwoch vorgesehene Koordinierungsgespräch der Schulleiter stattgefunden hat, erwarten Stadtdirektor Hartmut Hoferichter und Ralf Zinsenheim, stellvertretender Leiter des Stadtdienstes Schulen, Klarheit, ob die neuen Schulen tatsächlich zum Sommer starten können. Das berichteten sie gestern vor der Presse. Erst dann haben auch Eltern Gewissheit. Nach Hoferichters Worten wird es aber keine Nachakquise bei Eltern geben, um die Plätze für die neuen Schulen aufzufüllen.

Die für die Gesamtschulen Solingen und Wald angemeldeten 258 beziehungsweise 271 Kinder bedeuten Ablehnungen an beiden Schulen; denn nur jeweils 180 Plätze stehen hier zur Verfügung. Dagegen hätte die Gesamtschule Ohligs mit 140 angemeldeten Kindern noch Platz. Denkbar wäre indes, an der Ohligser "Scholle" angesichts bevorstehender Baumaßnahme diesmal eine Eingangsklasse weniger einzurichten. Zu den Fragen, die nun zu diskutieren sind, gehört ebenso, diesmal insgesamt kleine Klassen in Gesamtschulen einzurichten.

Hoferichter spricht jedenfalls von einem "erkennbaren Gestaltungswillen" der Beteiligten. Der Stadtdirektor schließt dabei allerdings aus, dass die Schüler mit den schlechtesten Zeugnissen den neuen Schulen zugeordnet werden. Wegen der vorgeschriebenen unterschiedlichen Begabungen der Gesamtschul-Schüler werde das nicht passieren, betont er.

Bernd Krebs, schulpolitischer Sprecher der CDU, appelliert, die Anmeldezahlen nun mit kühlem Kopf zu behandeln. "Dass es in Umbruchphasen immer Anlaufschwierigkeiten gibt, ist allgemein bekannt." Deshalb will die CDU zunächst die Koordinierungsgespräche am Mittwoch abwarten. Denn, so Krebs: "Wer sich zu weit aus dem Fenster lehnt, riskiert, hinauszufallen." Ein Schicksal, das Nicole Molinari politisch ereilen könnte. Die von der CDU-Fraktion durch Krebs ersetzte schulpolitische Sprecherin äußerste sich in einer persönlichen Reaktion bei der Presse und sieht sich bestätigt: Die beiden neuen Angebote in Höhscheid und Central seien eindeutig bei den Eltern gescheitert. "Sie nun mit Kindern zu füllen, die von anderen Schulen abgelehnt werden, und sie damit zum Start zu ertüchtigen, muss genau überdacht werden."

(RP)
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