Solingen Fördertöpfe für Pflaster in Ohligs anzapfen

Solingen · Die Stadt will den Belag in der Ohligser Fußgängerzone an einigen Stellen reparieren. Doch das reicht nach Ansicht vieler Ohligser nicht aus. Bezirksbürgermeister Westkämper fordert, neue Wege zur Finanzierung einzuschlagen.

In den kommenden Wochen werden Bautrupps wieder einmal zum gewohnten Bild rund um die Düsseldorfer Straße in Ohligs gehören. Denn das Pflaster der Fußgängerzone des Stadtteils ist sprichwörtlich in die Jahre gekommen und bedarf an vielen Stellen dringend einer Reparatur. "Es sind einige Stolperfallen vorhanden, die jetzt ausgebessert werden sollen", kündigte eine Sprecherin der Stadt am Wochenende an.

Doch das kann in den Augen von Marc Westkämper (CDU), Bezirksbürgermeister von Ohligs/Aufderhöhe/Merscheid, lediglich ein erster Schritt sein. Schon seit längerer Zeit stört sich der Christdemokrat an den Pflastersteinen auf der Flaniermeile seines Bezirks, die großteils noch aus den 70er Jahren stammen. Aus diesem Grund geht Westkämper nun einmal mehr in die Offensive und fordert eine umfassende Sanierung der Ohligser Fußgängerzone.

"Es sollte überlegt werden, inwieweit Förderprogramme dafür zur Verfügung stehen", sagte der Bezirksbürgermeister im Gespräch mit unserer Redaktion. Denn schließlich, so Westkämper, sei der augenblickliche Zustand weder den Geschäftsleuten, noch deren Kunden weiter zuzumuten. "Gerade nach Regenfällen gleicht die Düsseldorfer Straße einer wahren Seenlandschaft", kritisierte der CDU-Mann, der sich bei seinem Anliegen zur Erneuerung der Fußgängerzone der Unterstützung vieler Bürger sicher sein kann.

"Es besteht in der Tat sehr dringender Handlungsbedarf", unterstrich in diesem Zusammenhang jetzt einmal mehr Joachim Junker, Geschäftsführer der "Ohligser Jongens". Die Mitglieder der "Jongens" setzen sich für eine nachhaltige Weiterentwicklung des westlichsten Solinger Stadtteils ein, der zurzeit regelrecht boomt und eine große Zahl neuer Bürger aus den Metropolen Düsseldorf sowie Köln und deren Umland in die Klingenstadt lockt.

Gleichwohl glauben Geschäftsführer Junker und die "Jongens", dass sich diese Entwicklung nicht allein in neuen Wohngebieten erschöpfen darf. Vielmehr müsse die Infrastruktur mitwachsen, betonte Joachim Junker, der Ohligs ansonsten auf einem guten Weg wähnt. "Beispielsweise könnte es durch die neue Standortgemeinschaft einen zusätzlichen Impuls für den Stadtteil geben", sagte der "Jongens"-Geschäftsführer.

Dabei drängt, was das Pflaster auf der Düsseldorfer Straße angeht, nach dem Dafürhalten der Ohligser die Zeit - zumal sich mit dem seit Jahren versprochenen, aber bis heute nicht realisierten Einkaufszentrum O-Quartier und dem nach wie vor fehlenden Lebensmittelvollsortimenter im Zentrum des Stadtteils weitere Baustellen auftun. Indes geben sich die Verantwortlichen keinen Illusionen hin.

"Angesichts des städtischen Haushalts macht es keinen Sinn, für ein neues Straßenpflaster einen zeitlichen Rahmen zu benennen, in dem das Vorhaben realisiert werden muss", stellte Bezirksbürgermeister Westkämper klar, der unterstrich, auch ihm sei bewusst, dass die Stadt "nicht einfach mal so für dieses Projekt eine halbe Million Euro" in die Hand nehmen könne. Umso wichtiger seien deshalb aber neue Ansätze, etwa in Form von Fördertöpfen, so der Christdemokrat.

(RP)
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