Solingen Flugplatz mitten in der Innenstadt

Solingen · Als sich der rot-weiße Hubschrauber in die Luft erhebt, weichen die Zuschauer auf dem Weyersberg-Parkplatz instinktiv zurück. Die Rotorblätter verursachen einen peitschenden Wind, der erst nachlässt, als das Gefährt einige Meter über dem Boden schwebt. Da hören auch die Bänder auf zu flattern, mit denen die Fluggesellschaft AirLloyd den provisorischen Flugplatz abgesperrt hatte. Ein Schild an der Straße – "Achtung Flugplatz" – warnt die Autofahrer.

Als sich der rot-weiße Hubschrauber in die Luft erhebt, weichen die Zuschauer auf dem Weyersberg-Parkplatz instinktiv zurück. Die Rotorblätter verursachen einen peitschenden Wind, der erst nachlässt, als das Gefährt einige Meter über dem Boden schwebt. Da hören auch die Bänder auf zu flattern, mit denen die Fluggesellschaft AirLloyd den provisorischen Flugplatz abgesperrt hatte. Ein Schild an der Straße — "Achtung Flugplatz" — warnt die Autofahrer.

Am Rumpf des Hubschraubers ist ein Seil befestigt, dass nun, begleitet vom rhythmischen Fluggeräusch, leicht in der Luft hin und her pendelt. "Das Wetter ist aber ideal. An anderen Tagen hätten wir ein Problem mit dem Wind gehabt", sagt Dirk Jansen von der Bezirksregierung Düsseldorf, Dezernat 68, Luftverkehr. Die Behörde muss Einsätze wie den des nun Richtung Turmhotel fliegenden, knapp 13 Meter langen "Bell 222" genehmigen. Auf dem Dach des Gebäudes müssen Antennen und Sendekästen ausgetauscht werden. Weil für einen Kran alle Oberleitungen am Graf-Wilhelm-Platz hätten ausgetauscht werden müssen, "shutteln" die Piloten die Container nach oben und nach unten.

Was spektakulär aussieht, ist für Jansen und seinen Kollegen Karl-Gerhard Strucksberg Routine. Der trägt eine gelbe Warnweste, "Aviation Authority" steht darauf. Beide überwachen den Ablauf der Aktion. "Wir haben hier ideale Möglichkeiten", freut sich Strucksberg. Das gelte nicht nur für den günstig gelegenen Parkplatz, sondern auch für den Hubschrauber. "Das sind keine 5000 nebeneinander her fliegenden Einzelteile", begründet Jansen, "der war gerade erst in der Wartung." Für rund 100 000 Euro. Anschaffungskosten des Bell: mehrere Millionen Euro.

Zwei Motoren

Insgesamt drei Stunden sind angesetzt, dann muss die Fracht transportiert sein. "Das ist ein ausreichend großes Zeitfenster", erklärt Jansen. Das laute Knattern an einem Sonntag Morgen sei keinesfalls eine mutwillige Störung. Vielmehr seien weniger Autos auf der Straße und auch weniger Fußgänger in der Stadt. "Falls etwas passiert, sollte keiner unter dem Hubschrauber stehen", erläutert Strucksberg. Das sei aber ohnehin unwahrscheinlich: Die Maschine ist für den Notfall mit einem zweiten Motor ausgerüstet.

(RP)
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