Hildens Anschluss an den Airport Düsseldorf 50.000 nutzten Freifahrt mit der Flughafen S-Bahn

Hilden · Vor 38 Jahren erhielt Hilden eine schnelle Anbindung an die große weite Welt

In nur 14 Minuten von Hilden zum Hautbahnhof Düsseldorf und in weiteren 15 Minuten weiter zum Flughafen: Das war eine Nachricht, die viele Menschen elektrisierte. Deshalb zählte die S7 bei der Eröffnung am 28. September 1980 rund 50.000 Fahrgäste. Es war ein großes Volksfest und deshalb spendierte der Verkehrverbund Rhein-Ruhr an diesem Tag allen Neugierigen eine Freifahrt. Die Züge verkehrten damals im 30-Minuten-Takt. Der Flughafen lud zu einem „Tag der offenen Tür ein“, Düsseldorf zu einem Bummel durch die Landeshauptstadt und an der Station Solingen-Vogelpark waren Rundwanderungen markiert worden.

 Bürgermeisterin Dr. Ellen Wiederhold gab am 26. September 1980 mit rotem Käppchen und Zugführerpfeife um 10.19 Uhr auf dem Bahnhof Hilden Süd das Abfahrtssignal für den Sonderzug nach Düsseldorf. Hinter ihr (r.) NRW-Wirtschaftsminister Prof. Dr. Reimund Jochimsen.

Bürgermeisterin Dr. Ellen Wiederhold gab am 26. September 1980 mit rotem Käppchen und Zugführerpfeife um 10.19 Uhr auf dem Bahnhof Hilden Süd das Abfahrtssignal für den Sonderzug nach Düsseldorf. Hinter ihr (r.) NRW-Wirtschaftsminister Prof. Dr. Reimund Jochimsen.

Foto: Stadtarchiv Hilden

Zwei Tage zuvor am 26. September hatte Hildens Bürgermeisterin Dr. Ellen Wiederhold die Ehrengäste am Zug (aus Solingen kommend) auf dem Bahnhof Hilden-Süd persönlich begrüßt. Erfrischungen wurden gereicht, eine Musikkapelle spielte. Das wiederholte sich auf allen drei Bahnhöfen der neuen Strecke. In Solingen-Ohligs und Düsseldorf-Eller standen stolze Oberbürgermeister, hießen unter anderem Bundesverkehrsminister Kurt Gscheidle und NRW-Wirtschafts- und Verkehrsminister Prof. Dr. Reimund Jochimsen willkommen und lobten die neue, schnelle Verbindung nach Düsseldorf. Mit feschem roten Käppchen und Zugführerpfeife gab Ellen Wiederhold um 10.19 Uhr das Signal zur Weiterfahrt nach Düsseldorf.

 Der Sonderzug mit den Ehrengästen läuft auf dem Bahnhof Hilden Süd (aus Solingen kommend) ein.

Der Sonderzug mit den Ehrengästen läuft auf dem Bahnhof Hilden Süd (aus Solingen kommend) ein.

Foto: Stadtarchiv Hilden

Auf der alten S7-Strecke verkehrt heute die S1. Sie hält am Airport-Bahnhof außerhalb des Flughafens und fährt dann weiter nach Dortmund. Wer wie früher ins Flughafen-Terminal fahren will, muss im Düsseldorfer Hauptbahnhof in die S11 (aus Bergisch-Gladbach) umsteigen.

 Blick aus dem Führerstand des Sonderzuges auf den Bahnsteig Hilden-Süd. Der VRR versprach den Fahrgästen eine „grüne Welle“ auf den Schienen.

Blick aus dem Führerstand des Sonderzuges auf den Bahnsteig Hilden-Süd. Der VRR versprach den Fahrgästen eine „grüne Welle“ auf den Schienen.

Foto: Stadtarchiv Hilden

Pendler klagen regelmäßig über Verspätungen und Zugausfälle auf der S1. Deshalb plant der VRR zum Fahrplanwechsel im Dezember 2019 einen neuen Takt. Die Züge werden an Werktagen zwischen Solingen und Duisburg weiterhin im 20-Minuten-Takt unterwegs sein, erläutert ein Sprecher. Zwischen Duisburg und Essen ist ein 30-Minuten-Takt, zwischen Essen und Dortmund ein 15-Minuten-Takt geplant. Der erste Zug in jeder Stunde soll dann wie jetzt auch jeweils in beide Richtungen von Solingen nach Dortmund und zurück durchfahren. Eine Änderung werde es beim zweiten Zug einer jeden Stunde geben. Der werde in Duisburg zehn Minuten Aufenthalt haben. Diese Pause könnte bei Verspätungen als Puffer genutzt werden. Der dritte Zug binnen jeder Stunde fahre nur noch von Solingen bis Duisburg und zurück. An den Wochenenden soll es weiter durchgehend einen 30-Minuten-Takt, spätabends und nachts einen 60-Minuten-Takt geben. Ab Dezember 2019 bedient Keolis, ein Tochterunternehmen der französischen Staatsbahn SNCF, mit seiner Marke „Eurobahn“ die S1. Die Züge stellt der VRR zur Verfügung. Er hat 48 Züge der Baureihe ET BR 422 von der Deutschen Bahn erworben und modernisiert. Gewartet werden sie von Deutschen Bahn bis 2034.

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