Solingen Feuriger Flamenco hinter kühlen Mauern

Solingen · Es war die passende Veranstaltung zum verspäteten Sommer-Wochenende: Beim "Flamenco del Castillo" wurde Schloss Burg am Samstag zur Bühne für feurige spanische Tänzer. So viel Leidenschaft war hinter den Burgmauern wohl selten.

Solingen: Feuriger Flamenco hinter kühlen Mauern
Foto: Köhlen, Stephan (TEPH)

Es ist längst dunkel geworden. Am wolkenlosen Himmel funkeln die Sterne und eine dünne Mondsichel schwebt über allem. Der Innenhof von Schloss Burg ist mit gedämpftem rotem und blauem Licht magisch beleuchtet. Auf der Bühne stehen zwei Damen und zeigen, welch leidenschaftliche Lebensfreude spanische Musik und spanischer Tanz erzeugen können. Es wird geklatscht und mit den Fingern geschnippt, aber vor allen Dingen wird mit den Füßen gestampft. Die langen Röcke wehen wie Schleier um die Beine der Tänzerinnen, die nur von einer Akustikgitarre und Gesang begleitet werden.

 Der Innenhof von Schloss Burg ist voll besetzt, während auf der Bühne die spanischen Schönheiten in ihren weißen Kleidern ihren Flamenco de Castillo mit dem Fächer tanzen.

Der Innenhof von Schloss Burg ist voll besetzt, während auf der Bühne die spanischen Schönheiten in ihren weißen Kleidern ihren Flamenco de Castillo mit dem Fächer tanzen.

Foto: Köhlen, Stephan (TEPH)

Zu einer andalusischen Sommernacht im Rahmen der Veranstaltungsreihe "Schloss Sphären" hatte der Schlossbauverein in Kooperation mit dem Kulturmanagement der Stadt Solingen und unserer Zeitung als Medienpartner am Samstag nach Schloss Burg eingeladen. Beim "Flamenco del Castillo" brachten die Tänzer um La Cati und José Manuel Sanchez Romero feurige andalusische Leidenschaft hinter die kühlen bergischen Burgmauern.

Unter freiem Himmel - das Wetter spielte glücklicherweise mit - genossen die Besucher der vollkommen ausverkauften Veranstaltung spanische Spezialitäten wie Manchego, Chorizo, Serranoschinken und Oliven, bevor sie sich niederließen, um sich von der Show verzaubern zu lassen. Nicht nur die Eleganz der weiblichen Flamencotänzerinnen, die mit ihren farbenfrohen Kleidern und den anmutigen Bewegungen ein wenig an zarte Schmetterlinge erinnerten, die über eine Sommerwiese tanzen, zogen die Zuschauer in ihren Bann.

Auch die kraftvolle Tanzdarbietung der Männer, die einzig zu Gesang ein Feuerwerk spanischer Leidenschaft entfachten, sorgte für Begeisterung. Mit Stock und Füßen schlugen und stampften sie den Rhythmus ihres Tanzes, dabei strahlten sie einen ganz natürlichen Stolz und gleichzeitig Würde aus.

Auch die Instrumentalstücke, die von der Band "Rumba Gitana" - einer Fusion von Künstlern aus Spanien, Kuba und Brasilien - gespielt wurden, waren Flamenco- und Rumba-Titel, die die spanische Seele zu offenbaren verstanden.

Und spätestens bei den Auftritten von Rafael de Alcalá, dem Frontsänger der legendären "Gipsy Vagabonds", dürfte es kaum noch jemanden im Publikum gegeben haben, der nicht begeistert mitklatschte. Mit seiner unverwechselbar rauchigen Stimme und seinem spanischen Temperament sorgte Rafael de Alcalá für Stimmung. Bei selbst in Deutschland bekannten Hits wie "Bamboleo" sang schließlich das gesamte Publikum auf dem Schlosshof so lautstark mit, dass der Musiker den Besuchern den Refrain gleich ganz überließ.

(sue)
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