Zimmerbrand wird nachgestellt Im Klinikum wird der Ernstfall geübt

Solingen · Bis zu 400 Beteiligte sind am 6. Oktober bei einer Großübung im Krankenhaus an der Gotenstraße eingebunden. Geübt wird, wie auf den Brand in einer Pflegestation reagiert werden soll.

 Ähnlich wie bei einer Feuerwehr-Übung im Sana-Krankenhaus von Radevormwald soll auch am Solinger Klinikum ein Zimmerbrand nachgestellt werden.

Ähnlich wie bei einer Feuerwehr-Übung im Sana-Krankenhaus von Radevormwald soll auch am Solinger Klinikum ein Zimmerbrand nachgestellt werden.

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

Das Drehbuch ist geschrieben. Der Autor ist kein Unbekannter: Frank Michael Fischer, der frühere Feuerwehr-Chef, hat es zu Papier gebracht. Doch eine Handlungsvorgabe für einen Film ist das Werk gleichwohl nicht. Vielmehr skizziert es den Ablauf für eine Großübung, die am Samstag, 6. Oktober, auf dem Gelände des Städtischen Klinikums an der Gotenstraße über die Bühne gehen soll.

Das Szenario: In einer Pflegestation des Krankenhauses ist ein Brand ausgebrochen. „Es handelt sich hierbei nicht nur um eine reine Übung der Feuerwehr, vielmehr sind auch der Katastrophenschutz, auswärtige Rettungskräfte sowie unter anderem Hilfsorganisationen wie die Malteser und das DRK eingebunden“, sagt Sebastian Wagner, Abteilungsleiter im Einsatzdienst der Solinger Feuerwehr.

Überdies verleihen der Krisenstab der Stadt, Personal des Städtischen Klinikums, der Verwaltung, der Polizei und auch der Personenauskunftsstelle der Übung eine Größe, die es so bisher nicht gegeben hat. „Wir kommen auf 400 Beteiligte“, sagt Sebastian Wagner. Die letzte Übung dieser Größenordnung fand 2011 statt. Schauplatz war damals das Schulzentrum Vogelsang, als es um eine simulierte Amok-Lage ging.

Die Übung selbst wird am 6. Oktober hauptsächlich im Haus G stattfinden. Rund um das Klinikum wird es zwischen 13 und 19 Uhr an jenem Tag zu Beeinträchtigungen kommen. Fahrzeuge der Feuerwehr und des Rettungsdienstes sind beispielsweise auf der Cherusker-, Franken-, Gotenstraße sowie der Herberger Straße, dem Sachsen- und Ubierweg abgestellt. Damit Anwohner und auch Patienten des Klinikums mitbekommen, dass es sich am 6. Oktober um eine Übung und keinen Ernstfall handelt, wird frühzeitig informiert. Besuche, die an diesem Nachmittag nicht zwingend notwendig sind, sollten verschoben werden. Patienten des Klinikums, sowohl in der Notfallaufnahme als auch auf den Stationen, brauchen keine Angst zu haben, ins Übungsgeschehen zu geraten, teilt die städtische Pressestelle mit.

„Wir müssen uns aber als Klinikum auf eine Vielzahl unterschiedlicher Ereignisse einstellen und darauf vorbereitet sein“, sagt Dr. Patric Tralls, Chefarzt Zentrale Notfallambulanz im Klinikum. Dazu gehöre auch ein Brandszenario. Tralls geht davon aus, dass am Übungstag etwa 600 bis 700 Beschäftigte und rund 450 Patienten stationär in der Klinik sein werden. Eine Auslastung, wie sie für einen Samstag üblich sei. Die Klinik hält zudem für den Fall der Fälle eigene Evakuierungsteams vor und hat sogenannte Evakuierungsmatratzen angeschafft. Die kommen vor allem dann zum Einsatz, wenn bettlägerige Patienten über das Treppenhaus gerettet werden müssen.

Genau in die Karten schauen lassen sich die Einsatzplaner aber zurzeit nicht, da ansonsten der Sinn der Großübung verfehlt würde. Gleichwohl wird der medizinische Betrieb des Klinikums während der gesamten Übung aufrechterhalten. Die Zufahrt zur Zentralen Notfallambulanz (ZNA) bleibt frei. Die ZNA-Aufnahme arbeitet regulär wie an allen anderen Tagen.

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