Tradition Familie sammelt Spenden für Notschlafstelle "Die 10"
Solingen · Die ersten Unterstützer sind bereits vor dem offiziellen Beginn der Spendenaktion da: In einem Bollerwagen bringen sie schwere Tüten mit Lebensmitteln und Hygieneartikeln in das Pavillonzelt, das vor der Garage von Cathrin und Jojo Göbeler und ihren Töchtern Johanna und Martha aufgebaut ist.
Die ersten Unterstützer sind bereits vor dem offiziellen Beginn der Spendenaktion da: In einem Bollerwagen bringen sie schwere Tüten mit Lebensmitteln und Hygieneartikeln in das Pavillonzelt, das vor der Garage von Cathrin und Jojo Göbeler und ihren Töchtern Johanna und Martha aufgebaut ist.
Bereits zum vierten Mal hat die Familie zur Lebensmittel-Sammelaktion zugunsten der Solinger Notschlafstelle "Die 10" aufgerufen. Was mit einer spontanen Idee begonnen hat, ist längst zu einer beliebten Tradition mit vielen Unterstützern geworden.
"Ich arbeite als Streetworker in Hilden, dort gibt es keine vergleichbare Einrichtung. Irgendwann musste ich, auch in der Winterzeit, einen jungen Mann unterbringen, der Zuhause rausgeflogen war und bin so an die Notschlafstelle gekommen. Aus dem persönlichen Kontakt ist dann die Idee entstanden, der Notschlafstelle Lebensmittel zu spenden", erzählt Jojo Göbeler. Die würden dringend benötigt, denn junge Menschen über 18 Jahre könnten dort zwar unterkommen, würden aber nicht verpflegt. "Aber sie haben die Möglichkeit, sich an den eingegangenen Lebensmittelspenden zu bedienen", so Jojo Göbeler. Zunächst hätten sie selbst deshalb immer mal wieder Spenden in die Höhscheider Einrichtung gebracht, "irgendwann haben wir dann entschieden, im größeren Rahmen bei uns vor der Garage zu sammeln."
Dort stapeln sich schon kurz nach Beginn der Aktion Kisten und Tüten mit haltbaren Lebensmitteln und Hygienartikeln, die Freunde und Nachbarn vorbei gebracht haben. Mit 50 bis 100 Unterstützern rechnen Cathrin und Jojo Göbeler. "Es gibt immer wieder auch Leute, die wir gar nicht kennen, die von der Aktion gehört haben, vorfahren und Spenden ausladen", erzählt das Ehepaar. 2013 konnten sie mit den Spenden einen ganzen VW-Bus bis unters Dach füllen. "Darauf hoffen wir auch dieses Mal." Zudem sammelt die Familie in einer großen Spardose Geld, das ebenfalls an die Notschlafstelle geht, im Gegenzug bekommen die Besucher Würstchen, Glühwein und Kakao. "Jeder gibt, was er kann und möchte, so kommt auch noch ein bisschen was zusammen", sagt Jojo Göbeler. Die beiden Tage, die sie mit Vorbereitung, Auf- und Abbau beschäftigt seien, seien dies allemal wert.
"Die Gelder der Notschlafstelle sind, wie im gesamten sozialen Bereich, nicht üppig. So können Grundbedürfnisse der Jugendlichen erfüllt werden", freut sich Cathrin Göbeler. "Wir können jemandem helfen, können positiv etwas bewirken. Die Notschlafstelle ist eine gute Einrichtung, und wir können auf diese Art eine Kleinigkeit geben", fügt ihr Mann hinzu.
Heribert Neuens kommt jedes Jahr zur Spendenaktion der Göbelers am Rande Gräfraths. "Es ist schlimm, wenn sich Menschen bestimmte Grundbedürfnisse einfach nicht erfüllen können. Wir haben die Möglichkeit, diese Menschen zu unterstützen und machen das gerne", sagt er.
Maxine Herder